Freitag, 21. Oktober 2011

Über Eroberer und Sieger

Hier ein Gastbeitrag von Dorian Andrey:

Über Eroberer und Sieger - Ein Rückblick auf ein beeindruckendes RP

Es kommt höchst selten vor, dass ich Blogs lese und noch seltener, dass ich etwas darin schreibe. Doch angesichts des nun beendeten Krieges zwischen Kasra und Belnend danke ich Nasty für die Möglichkeit, hier einen Gastbeitrag zu verfassen.

Über die Hintergründe des Krieges und wie es dazu kam, wurde an anderer Stelle schon genug gesagt und ich genehmige mir, mich an dieser Stelle darüber auszuschweigen. Worum es hier gehen soll, ist auf jene zwei Wochen zurückzublicken, die - wie mir von älteren Spielern versichert wurde - ein RP boten, das in seiner Form, seiner Dauer und nicht zuletzt seiner Intensität bislang einmalig in SL-Gor ist. Also der Versuch einer Bewertung.

Über das Vorspiel:
Man möge mir verzeihen, dass ich ein wenig vor dem 06.10.2011, dem Tag unserer Landung auf Ivalo, beginne und damit gleich mit einem Aspekt des Kriegs-RPs, das weniger gut gelaufen ist: Der Kriegsvorbereitung in Kasra.
Sobald das Thema "Großer Krieg" auf das gedankliche Trapez der roten Kaste Kasras kam, begann diese - alten Reflexen und dem eigenen Rollenverständnis folgend - mit zwei Dingen: Zuallererst mit der Diskussion um die Ubar-Frage. Die Akteure in dieser Diskussion waren typischerweise:
1.) Regent Teibar, der pragmatisch der Meinung war , einen Krieg auch als Regent führen zu können und auch zu müssen, da der Rat niemals freiwillig das Kriegsrecht ausrufen würde.
2.) Leutnant Dorian, der zwar von dem Gedanken beseelt war, selbst diesen Krieg zu führen und dafür nötigenfalls Ubar zu werden, dem das Kriegs-RP in dieser Tragweite OOC aber stets wichtiger war als irgendeine seiner Befindlichkeiten und der sich deshalb entschloss, Teibars Ansicht zu teilen und alle Forderungen nach einem Ubar IC abzulehnen, um das RP nicht zu gefährden.
3.) Die Arer Söldner Titus und Valerius, die konsequenter Weise die Ausrufung eines Ubars forderten und sich deshalb viel von Dorian anhören mussten.
Rückblickend betrachtet erscheint es als ein Vorzeichen für das eigentliche Kriegs-RP, dass alles anders kam, als gedacht: Der Rat ernannte Teibar einstimmig zum Ubar und der Ubar ernannte Dorian zum Heerführer der Armee.
Diese detaillierte Schilderung möge das zweite verdeutlichen, womit die Krieger Kasras unmittelbar im Vorfeld des Krieges begannen: Die Pflege ihrer internen Befindlichkeiten und Konflikte, die IC alle nachvollziehbar sind und z.T. schon seit einiger Zeit unterschwellig brodelten, die aber in der eigentlichen Vorbereitung des Krieges niemandem weiterhalfen.
Es gab dann auch Aufklärungsmissionen nach Belnend und eine letztlich recht detaillierte Angriffsplanung. Was aber bei dieser Gemenge-Lage unter den Kriegern Kasras völlig unterging, war die Vorbereitung für das Feldlager und die Belagerung und damit die Einbeziehung der Nicht-Krieger in das RP.
An dieser Stelle ist Teibar für sein unermüdliches Engagement zu danken, wodurch es wenigstens eine EInbeziehung von Nicht-Kriegern in Maßen gab. Teibar ist neben anderen ohnehin für sein unermüdliches Engagement während des gesamten RPs zu danken.
Zu entschuldigen ist sich an dieser Stelle bei Sid, bei der Händlerkaste und den Sklavenhändlerinnen, bei Georg und bei allen Nicht-Kriegern, die wir mehr in die Vorbereitung des Krieges hätten mit einbeziehen können. Mir persönlich tut es aufrichtig Leid!
Zu unserer Verteidigung sei aber gesagt, dass es auch für uns das erste Mal war, ein solches Projekt tatsächlich aufzuziehen. Da bleiben Fehler nicht aus.

Über Nachschub und das Leben im Feldlager:
Hier bietet sich nun wohl der Übergang zu dem, das jedenfalls besser lief als die Vorbereitungen: Der Nachschub.
Nachdem wir nämlich in einer ruhmreichen Blitz-Aktion alle Häuser außerhalb Belnends durchsucht und geräumt hatten, durften wir feststellen, dass wir zu wenig Zelte und Vorräte und kein Werkzeug für die Errichtung von Palisaden auf unsere Schiffe geladen hatten. Dieser Fauxpas führte dazu, dass der Nachschub, Vorratsknappheit und Plünderung im Grunde konsequenter ausgespielt wurden, als vorher die gesamte Kriegsvorbereitung. An dieser Stelle Dank an Sid!
Nichtsdestotrotz muss man feststellen, dass unser RP im Feldlager in der Zeit von Donnerstag, dem 06.10 bis einschließlich Montag, dem 10.10. nur sehr schleppend in gang kam und die Athmosphäre anfangs nicht gut war. Zu unterschiedlich waren wohl die Befindlichkeiten einiger Krieger und die der Nicht-Krieger, zu unterschiedlich vielleicht auch die Vorstellungen über das Leben in einem Kriegslager. Hierzu sei mir erlaubt, ein paar grundsätzliche Dinge zu sagen:
1.) Ein Feldlager ist kein Ort zum Bespaßen von Kajirae. Sicher ist es so, dass ein Krieger in einer Situation, in der er tagsüber hätte sterben können und in der er auch am nächsten Tag sterben könnte, große Lust verspürt, abends mit einer Kajira etwas sehr lebendiges zu tun. Mit Nichten ist es aber so, dass er sich in der Vorbereitung des nächsten Angriffes für eine Kajira so viel Zeit nehmen kann oder will, wie er es im Frieden in der Herberge vielleicht tun würde.
2.) Nur weil sich der Krieger auf dem Feld der Ehre selbst mutig in Lebensgefahr und Gewalt begibt, ist das kein Grund, diese Gefahr und Gewalt auf die Kajirae zu übertragen, indem er selbst ihr Leben bedroht oder sie nach Leib und Kräften schikaniert und misshandelt.
3.) Nach jedem guten Combat geziemt es sich meines Erachtens für einen Krieger, die ein oder andere Verletzung auszuspielen. Sicher käme man zu nichts mehr, wenn man nach jedem kleineren Schamützel schwere Verletzungen davontragen würde - doch auch Heiler wollen RP.

Über die Steigerung:
Die Athmosphäre und die Stimmung im RP renkten sich nach meinem Empfinden erst ein, als der eigentlicher Krieg, der Combat und das zugehörige RP, wirklich ins Rollen kam. Unvergessen bleibt hierbei sicherlich unser Tarn-Absturz über Belnend mit anschließender Befreiungs-Aktion, von dem ich IC jedem gerne eine Kriegsgeschichte erzähle. Unvergessen aber bleibt für mich persönlich auch, die Intensität, die sich in diesem Krieg entwickelte. ab dem 11.10. hatten wir eigentlich jeden Tag entweder einen Angriff Kasras auf die Stadt oder einen Ausfall Belnends und einen Angriff auf das Feldlager oder beides. Nichts davon war irgendwie vorher abgesprochen. Das führte dazu, dass man einloggte und in der Tat nicht wusste, was an diesem Tag geschehen würde: Werden wir ihnen zuvor kommen? Werden sie uns zuvor kommen? Werde ich in Gefangenschaft gehen? Wenn ja, wie komme ich da wieder raus? Man wusste nichts davon, man wusste nur, dass man irgendwie schneller und besser sein musste, als der Gegner. Aus einem Gefecht musste bereits am nächsten Tag gelernt werden, Pläne mussten in Windeseile geändert und wieder verworfen werden, Vorbereitungen konnten nicht aufgeschoben, sondern mussten sofort getroffen werden. All dies machte eine Spannung aus, wie ich sie im RP noch nie erlebt und sie mir gleichzeitig schon immer gewünscht hatte. All dies ließen auch jegliche Befindlichkeiten, die das RP zuvor belastet hatten, IC und OOC nichtig erscheinen. Die zwei Tage Waffenstillstand, die zwischendrin vereinbart wurden, waren zur Erholung auf beiden Seiten dann wohl wirklich gut zu gebrauchen.
Es gelingt mir kaum, die Athmosphäre, die ich in diesem RP gespürt habe, in Worte zu fassen. Feststellen kann ich aber, dass es meine Rolle auch für die Zukunft geprägt hat. Dazu sei später mehr gesagt.
Das Maß der Absprache beschränkte sich in der Tat darauf, die unterschiedlichen Online-Zeiten von Belnend und Kasra miteinander zu koordinieren und an Punkten einzugreifen, die drohten, das Belagerungs-RP insgesamt zu beenden.
Sicher gab es an manchen Tagen auch Wehrmutstropfen. Auch diesmal blieben wir nicht von dem alten Thema der Alpha-Texturen verschont, bis Nici auf diese wunderbare Lösung kam.
Der Lag nahm zum Teil exorbitante Ausmaße an, was zu so manch höchst seltsamer Schlacht-Entwicklung führte.
Diese Aufzählung könnte ich sicher fortsetzen... ich nehme aber davon Abstand, weil nichts davon, wenn ich zurückblicke, den Wert und die Einzigartigkeit des Gesamt-RPs im geringsten schmälert.

Über den Höhepunkt:
Alle guten Dinge müssen irgendwann enden und so war es auch hier. Für Mittwoch, den 19.10. lies der Ubar zum finalen Schlag gegen Belnend ausholen; die Endschlacht sollte stattfinden.
Ein Angriffsplan war von den Offizieren der kasratischen Armee geschmiedet worden und die Truppen marschierten auf, wie ein Grollen im Morgengrauen. Enormer Lag und unsere zahlenmäßige Unterlegenheit führten dazu, dass sich die Schlacht zunächst zu Kasras Ungunsten entwickelte und es bereits so aussah, als würden wir unterliegen. Doch ungebrochener Kampfgeist und das Geschick unserer Krieger wendeten die Schlacht im letzten Moment zu Kasras Gunsten und ermöglichten das, was so mancher nicht für möglich gehalten hatte: Belnend wurde von Kasra erobert, Commander Bo musste vor Heerführer Dorian kapitulieren. Hier sei mir ein kurzes Zitat vom Ende der Schlacht gegönnt:

Dorian Andrey (dorianandrey) steigt auf den Zentralturm Belnends und blickt über die brennende Stadt. Dann reckt er siegreich sein Schwert zum Himmel und brüllt "Ta Kasra!!!"

Jene, die dabei waren wissen, dass es für alle Beteiligten ein großartiges RP war an diesem Tag.

Über das Nachspiel:
Was nun folgte, war das, was wir von Anfang an gefürchtet hatten und worauf wir (a) offen gestanden nicht richtig vorbereitet waren und wofür (b) wohl auch auf beiden Seiten schon zu viele Nerven verbraucht waren: Die Besetzung Belnends.
Ich möchte es so halten, wie es war, nämlich kurz. Ja, wir haben es versäumt, unseren Gefangenen in ausreichendem Maße RP zu bieten, am ersten Tag der Besatzung. Nach zwei Wochen Combat und intensivstem RP wollten sich wohl auch unsere Leute etwas Auszeit gönnen. Ob es deshalb nötig war, die Besatzung noch am 20.10. höchst kurzfristig zu beenden, das kann und will ich hier nicht beurteilen. Ich hätte mich gefreut noch ein oder zwei Tage Gelegenheit für RP in Belnend zu haben.

Ein Ausblick:
Nun ist es vorbei, wir sind wieder in unserem geliebten Kasra. Belnend liefert uns das Salz und unser Kriegsgrund hat sich damit erledigt. Die Zeit der Krieger ist vorbei, bald beginnt nun die Zeit der Diplomaten und Händler, die zwischen Kasra und Belnend wieder blühende friedliche Beziehuingen aufbauen dürfen (sobald man mir Belnends Händlerin wieder abgekauft hat, hehe...).
Genau das ist es auch, was Kasra nun braucht. Die Nicht-Krieger haben in ihrem RP zurückgesteckt, um uns Kriegern diese einmalige Erfahrung zu ermöglichen. Wir schulden ihnen das Gleiche. Ganz Kasra braucht nun Entspannung und wieder viel ziviles RP. Gefährtinnen brauchen nun Gefährten, Kajirae brauchen Herren und Kasra braucht wieder seine Stadtwache - die im Grunde nie eine Armee sondern schon immer eher eine Polizei war. Dies ist eine der Erkenntnisse, die ich aus dem Krieg mit nach Kasra nehme und ich freue mich sogar darauf, nun wieder "Polizist" zu sein, wieder Wache zu stehen, Konflikte zu schlichten, in der Herberge Paga zu trinken und Kriegsgeschichten zu erzählen... denn von denen gibt es nun reichlich!

Was die Frage angeht, ob so ein RP irgendwann wieder stattfinden sollte: Definitiv JA! Aber bitte frühestens nächstes Jahr.

und nun die Danksagungen:
Ich möchte mich bei Bo und Nici von ganzem Herzen bedanken, nicht nur für die verlässliche Zusammenarbeit, sondern auch für das Feedback, dass vor allem Bo und ich uns immer wieder gegeben haben.
Ich möchte mich auch bei den Spielern Belnends bedanken, die wohl des Öfteren auf uns "späte Kasraner" ein wenig warten mussten.
Ich bedanke mich nochmals bei Teibar, diesmal dafür, dass das Miteinander von Ubar und Heerführer so gut funktioniert hat.
Ich bedanke mich bei allen Kriegern und Söldnern Kasras, die diesen Krieg getragen haben, nicht nur durch ihre Kampfkraft, sondern auch durch immer neue taktische Ideen.
Ich bedanke mich bei Sid und dem Waffenmeister für die Herstellung und Anpassung unserer wunderbaren Belagerungswaffen.
Ich bedanke mich bei allen Kajirae, die geduldig und unterwürfig unsere Launen ertragen haben... eigentlich wie immer, aber es sollte mal gesagt werden!

Eroberer waren wir Kasraner. Aber Sieger waren alle, die an diesem RP teilgenommen haben.

Dorian, der Siegreiche
Heerführer der kasratischen Armee und rechte Hand von Ubar Teibar, dem Starken, Diktator Kasras, Herrscher des Fayheen, Eroberer Belnends und Beschützer der Fischsuppe

P.S.: Das Tollste an dem Ganzen waren immer noch die Titel ;-)

Montag, 10. Oktober 2011

Party

Im eher elitären Kreis fand dann nun auf der Odysseus die Drei-Jahres-Feier von Kasra statt. Vollkommen OOC, wie unschwer zu erkennen ist.

Anbei ein paar Impressionen davon.

Erwähnte ich das mit den Schiffen schon?

Die Priesterköninige hätten hier viel zu tun

Ich will aber nicht tanzen !!





Sollte jemand das Bild von Teddy vermissen .. das ist Absicht.
Wie gesagt, das versteigere ich gegen das höchste Gebot.

Freitag, 7. Oktober 2011

Krieg ist gut fürs Geschäft ...

Aber nicht für meines.

Liebes Tagebuch,

gestern nun stachen unsere tapferen Krieger in See, Richtung Ruhm und Ehre.
Für mich bleibt nun nur das Warten. Als Verwalterin der Herberge 'Feuerkrug' kann ich nicht viel mehr dazu beitragen, als zu den Priesterkönigen zu beten. Besonders den einen da, den Dings .. Hauptmann mögen sie schützen und in einem Stück zurückbringen.
Mir ist, als flüsterten die Priesterkönige mir zu: "Wir wissen auch, auf welches Stück du es abgesehen hast."

Gegen wen der Krieg denn geht und warum? Ich könnt's dir sagen, aber dann müsste ich dich anschließend zerreisen.
Also nun sind sie fort und ich nutze die Einsamkeit, um Terry den Laden hier mal wieder so richtig sauber machen zu lassen. Mal sehen, wer denn überhaupt noch in der Stadt ist. Mit etwas Glück reicht es ja für die eine oder andere Runde Po'Ka?

Ob ich die Krieger nun vermisse? .. Vermissen werde ich vor allem ihre markigen Sprüche: Der Frieden ist etwas für die Frauen und für die Schwachen. Jedes Reich wird nur geschmiedet in der Schlacht. Oder wie wäre es hiermit, aus einer von Teibars Motivationsreden: Speer wird zerschellen, Schild zersplittern! Ein Blut-Tag, ein Schwert-Tag, ehe die Sonne steigt!

Wenigstens haben sie mir noch etwas zu essen hier gelassen, wobei sie einen Großteil der Fischsuppe mitnahmen. Auf den Tisch kommt heut ein Fisch, so saftig süüüß.
Fischsuppe! Der Grundstein eines jeden nahrhaften Frühstücks!

Aber ich schweife ab, eigentlich wollte ich nur schreiben, dass sie nun weg sind und noch ein paar meiner Skizzen anfügen.








Dass ich Schiffe mag, fällt kaum auf, oder?

Das war's auch schon für heute.
Und wer alle mehr oder minder originalen Zitate erkennt, gewinnt ein Fischbrötchen.