Donnerstag, 16. Februar 2012

Wusch ...

Und ein Jahr ist vorüber.

Der Blog 'Kasra und mehr ...' wurde gestern ein Jahr alt.
So richtig freuen konnte ich mich aber nicht, nutzte ich ihn doch zuletzt für eine .. hmm .. persönliche Abrechung?
Trotz aller Hintergedanken bei der Inanspruchnahme des Mediums, es war definitiv falsch sowas an die Öffentlichkeit zu tragen, dafür entschuldige ich mich hiermit.

Das Problem mit der Roten Kaste sollte gelöst sein

Damit ist eine sachliche Aufarbeitung nicht vom Tisch, aber sie hat nicht den Stellenwert eines Dramas. Denn jede einzelne Komponete für sich genommen stellt kein wirkliches Problem dar .. nur zusammen wird's ne kritische Masse.

LG Nasty :-))


Sonntag, 12. Februar 2012

Das war wohl nichts ...

Sechs Tage liegt die Wahl nun zurück, vor fünf Tagen war der Putschversuch, Zeit das mal aufzudröseln, Revue passieren zu lassen.

Angefangen hat es mit der Leere, die Kasra nach dem Krieg überkam, gepaart mit der daraus resultierenden Langeweile. Es herrschte große Unlust, es gab keine Anregungen mehr für das Rollenspiel.

Der erste, der einschreiten wollte, war Soran. Sein Ansatz für die kommende Zeit war schlicht das Stärken des Kastensystems mit Hilfe der oder eines Wissenden. Desweiteren war sein Plan die blaue Kaste zu stärken und mit wirklich neuen Aufgaben zu betrauen.
Die Bürgerschaft war sehr klein und ein dummes Missverstädnis verhinderte seine Wahl zum Regenten, er zog sich zurück.

In der kommenden Zeit gab es dann eine Tabukjagd. Und sicher war da noch mehr, aber ich erinnere mich einfach nicht. Jedenfalls beschloss ich selbst aktiv zu werden und mit Nasty die Regentschaft anzustreben. Darum der Schritt in die hohe Kaste, um kandidieren zu können.
Das Rollenspiel als Hausbauerin machte sogar Spaß und sorgte zumindest bei mir für den ersten frischen Wind. Nasty als Wirtin war ausgereizt.

Zuvor aber plante ich mit Sid noch das Wagenrennen, eine Veranstaltung, dessen Vorbereitung still im Hintergrund lief. Es waren zwei schöne Tage, in denen ich mich auch nur über dämliche Diskussionen ärgern musste, dass ein 'Event' Kasra nicht weiterbrächte. Ich erwähne diesen Ärger nur, weil er von Leuten ausging, die grundsätzlich rein garnichts tun, um die Stadt auch nur einen Zentimeter voran zu bringen.

Also weiter .. ein Kastenwechsel ist nichts selbstverständliches. Es ist eine Ehre, wenn man sich ihn durch Arbeit verdient, oder eben ein leichtes, wenn man sich einen passenden Gefährten sucht. Ich wählte den vermeindlich ehrenvollen Weg und was schlug mir in Kasra entgegen?
Emporkömmling ... Ex-Wirtin (wobei ich immer betonte, dass ich nur die Herberge verwaltete), Verräterin der eigenen Kaste. Na, ich wills nicht übertreiben, da war sicher auch wer dabei, der zum Kastenwechsel gratulierte.

Im neuen Jahr plante ich bereits für die Wahl und die Zeit danach. Das soll nicht arrogant klingen, aber ohne Pläne sollte man auch nicht antreten, denke ich. Der Regent muss ein Motor sein. Ein großer Teil davon spiegelte sich auch in meiner Wahlrede wieder.
Gewisse männliche Unmutsäusserungen zu meiner Kandidatur verbuchte ich einstweilen unter .. das wird sich geben, Heimstein, Ehre und so.

Planen bedeutete auch dafür zu sorgen, was denn zum Beispiel mit Teibar geschehen solle, wenn er verliert. Über diesen Punkt verständigten wir uns im Vorfeld und natürlich sollte Teibar alles geben für seine Kandidatur und sein Programm.

Der Rat von Kasra lenkt seit ewig die Geschicke der Stadt - aber eben nicht nur der Stadt.
Der Rat lenkt auch die Zukunft der Sim an sich .. ihre Ausrichtung im Rollenspiel, ihre Aktionen, sogar Umbauten. Eins der typischsten Merkmale war zum Beispiel die Bewohnerschaft und Einbürgerung, die nur mit Zustimmung des Rates erreicht werden konnte.
So wollten wir uns ursprünglich davor schützen 'für eine Gemeinschaft unpassende' Spieler aufzunehmen. Wir haben auf diese Art eine Menge OOC-Kram im Rollenspiel entschieden.

Diese letzte Wahl war ein solche Entscheidung. Es ging nicht mehr und nicht weniger als um die Zukunft von Kasra, um eine neue Politik. Diese wurde von der Mehrheit der Spieler dann auch gewollt, ein komfortable Mehrheit wählte mich als neuen Regenten.
Der andere Teil heulte auf, weil ich eine Frau bin - Argumentationshilfe zur Rolle der Frau auf Gor half leider nicht weiter. Sie haben ihre verklärten Ansichten, nicht zu ändern.
Kaum einer verschwendet mal einen Gedanken an die Zukunft von Kasra, man ist sich selbst genug und zu wichtig.

Statt nach der Wahl aber umzuschwenken, um an dem 'neuen' Kasra zu arbeiten, machte sich ausgerechnet der Mann, der nicht einmal zum Wahlabend da war, auf, mich gleich wieder zu stürzen. Er machte mir auch klar, dass sein Idee mich vom Balkon zu werfen, kein Vergleich der körperlichen Stärke wäre, sondern als klare Drohung aufgefasst werden darf.
Letztendlich überließ er dann Teibar die Entscheidung, wie sich die rote Kaste hier verhalten soll. Welche Motivation Teibar nun dazu brachte des Hauptmanns Putsch nicht zu unterstützen, entzieht sich meiner Kenntnis - vielleicht fürchtete er einen Bürgerkrieg.

Mit den zuversichtlichen Worten "Aber lass uns nicht aufs Denken hin handeln, sondern aufs Wissen... oder anders gesagt, Die Option, die Regierung mit Gewalt zu stürzen, die ist morgen noch da und übermorgen auch." meinte er die Situation entschärft zu haben.

Ich fasse zusammen: Vor anderen Kriegern wurde ich mit dem Tod bedroht, keiner schritt ein. Desweiteren halten sie mich für einen Regent auf Abruf, eine Regentin - abhängig von ihrer Gnaden. Ist das die ehrenhafte Kriegerschaft mit der ich in Zukunft reisen werde?
Ich reise mit meinen Feinden an der Seite?

Bereits vor der Wahl habe ich mich des Schutzes unserer besten Helden versichert - der Söldnertruppe aus Ar. Schlimm genug, dass ich einigen soviel Unehre und Verblendung zutraute, dass ich dieses Schutz womöglich bedarf.
Am Tag nach dem Putschversuch bezahlte ich sie erstmalig.
Wieder begann das große Heulen, wie ein Regent Söldner als Leibwächter einstellen könne. Übrigens die gleichen Söldner, deren Blut seit Märkten für das Wohl von Kasra vergossen wurde. Deren Verlässlichkeit zwar in Gold bezahlt wird, aber das zumindest gegeben ist.

Da mir der Hauptmann noch eine Antwort schuldig war .. und ich nichts weiter machen konnte ohne diese .. zeigten die Söldner dann auch erste Präsenz.
Einige in Kasra neigen in den letzten Wochen ohnehin zunehmend zur Radikalisierung und steigerten sich ins - wie nennt Teddy es? - PvP, Player versus Player.
Die Söldner aus Ar gesellen sich nun dazu ..

Den Rest erledigten die Blogs, denn sie sorgten überregional für eine einseitig geprägte 'Berichterstattung' und beschädigten meinen Status so sehr, dass ich für alles weitere handlungsunfähig bin. Da dies auch für alle so in Ordnung ist, bin ich offensichtlich tatsächlich ohne Rückhalt.

Und so ist der Stand bis heute, Stegfest und WE verhinderten und verhindern weiteres Fortschreiten in dieser Entwicklung. Der Redelsführer war seit dem Tag nicht wieder in Kasra .. und so treiben wir in die nächste Woche.
Das Ding ist an die Wand gefahren, für mich keine Forsetzung möglich.

Ob es das Ego der einen, die Gedankenlosigkeit der anderen, pures Desinteresse, Dummheit oder pures Lästern ist - in Kasra passt es nicht mehr zusammen.


LG Nasty :-))





P.S.: Liebe Freunde, die ihr mir hier zum Teil seid, so wird das nichts mehr .. ich kann mich mit diesem Kasra und seinen Spielern nicht mehr identifizieren, auch ooc seid ihr mir weiter entfernt als jemals zuvor.

Ich bedanke mich für eine meist schöne Zeit und verlasse Kasra nun.
Ingame bedeutet das, Nasty ist einfach weg .. die Türen zu ihrem Zimmer stehen auf, ansonsten sind keine weiteren Spuren zu finden.



Mittwoch, 8. Februar 2012

Gute Wahl

Liebes Tagebuch,

das war ein wirklich interessanter Wahlkampf, auch wenn er etwas kurz war.
Es ist eh selten, dass mehrere Kandidaten antreten, aber nach der langen Regierungszeit von Teibar sah ich die Zeit gekommen für frischen Wind zu sorgen und bot Kasra ein alternatives Programm für die Zukunft.

Leider bringt mein Geschlecht einige Nachteile mit sich, Dass sich nicht jeder mit einer Frau als Regent abfinden kann - verstehe ich durchaus. Wie auch immer, ich wurde dennoch gewählt und das nicht einmal so knapp, wie ich befürchtet hatte.
Aber meine eigentliche Arbeit, die Umsetzung meines Programms, muss wohl warten, bis sich der interne Machtkampf entschieden hat.

Zumindest einen aussenpolitischen Erfolg konnte ich schon verzeichnen, denn, noch bevor es sich herumgesprochen hatte, wer Kasra regieren wird, besuchte ich mehr oder minder Inkognito den Emir der Oase. In einem mehr als freundschaftlichen Gespräch stellten der Emir und ich die alten Verträge zwischen der Oase und Kasra wieder her.
Um diese alte Freundschaft zu untermauern folgen nun in Kürze Besuch und Gegenbesuch in beiden Städten.

Das waren die ersten angenehmen Schritte meiner Regierung - was später in Kasra folgte, war es weniger. Ein Teil der Kriegerkaste rief nämlich offen zum Putsch auf.
Ich verdanke ausgerechnet Teibar, der sich zumindest noch meine Einführungsrede anhörte, und ein paar anderen besonnenen Kriegern, dass ich noch Regent bin und in Kasra kein Bürgerkrieg herrscht.

Bereinigt ist die Situation damit nicht, sehr kontraproduktiv für meine Pläne.
Aber ganz so blauäugig und unvorbereitet habe ich mich auch nicht zur Wahl gestellt, überrascht war ich nur von dem frühen Zeitpunkt.
Ich schlafe schlecht - die Spannung, die nun schon seit drei Wochen anhält, will nicht weichen - und ob ich dich morgen wieder sehe, weiss ich auch nicht.


Weißer Rauch steigt auf

Die Würfel sind gefallen

Zumindest das klappte noch


Ein sehr sehr lieber Teibarwähler schickte mir gestern folgenden Link:
Männliche Dominanz (Schriftrolle 34)

Ich kann dem Geschriebenen nichts hinzufügen ;-))

Und wenn ich hier schon OOC werde, dann möchte ich auch rasch anmerken, dass das aktuelle Rollenspiel zumindest für mich das spannenste ist, dass ich persönlich seit Ewigkeiten hatte - danke.

LG Nasty :-))

Montag, 6. Februar 2012

Lupenreiner Narzissmus

Zu den Bildern hört man am besten dies hier, zumindest einige der geneigten Leser werden verstehen, warum man sich dabei bewegen muss. Ein Übersetzung des Songs gibt es u.a. hier. Der Text ist viel tiefsinniger als meine blöde Überschrift ;-))













Samstag, 4. Februar 2012

Merkwürdige Dinge ...

.. geschehen, und ich verstehe nicht mal die Hälfte davon.

Die letzten Enträge waren ohnehin zu textlastig, also schiebe ich ein paar Bilder hinterher.

Hübsch aufgereiht zur Party .. warten auf Teddy

Ignatius und Chantal bzw. umgekehrt, zwei der ältesten Familien Kasras gehen einen Bund ein

Die Gäste habe ich auch hübsch aufgereiht, oder?

Der Wein der Liebe, eine Unterschrift .. ein weiteres Schicksal besiegelt

Vor der Wahl erfährt der Rat oft ungeahnten Zulauf

Holla, der wird uns doch nicht etwa verklagen?

Aber zahlt man da nicht gerne jede Strafe?

Die Einweihung der Schreiberei..

Gut, da haben wir den Bogen fast ausgereitzt und ich habe blaue Blitze erwartet ..

Ignatius, der neue Hausherr, übernimmt die neue Schreiberei

Phlegeton, Rettungsschwimmer von Kasra

Wir lesen uns ;-))


Freitag, 3. Februar 2012

Die goreanische Prinzessin und der Drache

Es war einmal im beschaulichen Kasra. Dort lebte eine liebreizende, rothaarige Prinzessin an der Seite ihres Ritters in roter Rüstung *muss dabei grinsen*. Und wie es in Märchen nunmal so ist, gibt es neben den schönen Frauen und den schillernden Helden auch das Böse in sämtlichen Facetten.

Nun, eben in dieser schönen Stadt gab es diese goreanische Prinzessin, den roten Ritter, nebst einigen anderen Rittern, samt einer bunten Bürgerschaft und einen Drachen! Dieser Drache hörte auf den Namen Galtier. Ja, genau so wie es klingt, ist es auch. Das Tier ist ziemlich eingebildet und trägt die schuppigen, von Qualm und kleinen Flammen umzingelnden Nüstern ziemlich hoch!

Es trug sich eines Tages zu, dass ein paar der Ritter das Tier reizten. Mit glühend heissem Atem und Fontänen aus Feuer spuckte es um sich, doch die Gegenwehr des Drachen blieb ohne Erfolg. So trieb der Zorn ihn dazu, sich die Prinzessin zu krallen. Hilflos eingeschlossen in den Fängen des Ungeheuers wurde sie in die Höhle des Untiers verschleppt.

In der kalten, dunklen Höhle des Tieres, die lediglich von den zornig glühenden Augen des Drachen erleuchtet wurde, fand sich das arme Mädchen wieder. Das Ungeheuer fesselte sie und zwang sie zu Boden. Bevor die Prinzessin noch wusste wie ihr geschah, sausten silbern aufblitzende Klingen auf sie nieder. Kurzzeitig schien sie die Besinnung zu verlieren und als sie wieder zu sich kam, sah sie, was sie noch verloren hatte. Die langen Strähnen ihres roten Haares zierten den kalten Boden der Höhle. Mit einem überheblichen, aber scheinbar zufriedenen Schnaufen, ruhte der Drache hinter ihr und bließ ihr den heissen Atem in den Nacken. Wut keimte in der Prinzessin auf und ihre Augen entflammten wohl in ähnlicher Glut wie die des Drachen, dennoch blieb sie ruhig, um das Tier nicht ein weiteres Mal zu verärgern.

Schließlich löste das Tier ihre Fesseln und ließ sie gehen. Mit den Resten ihres Stolzes, eingewickelt in den Stoff ihres Gewandes, trat sie den Weg zurück in die Festung ihres Ritters an, dem sie ihr Leid bei Anbruch des nächsten Tages offenbarte. Hoffnungsvoll lauschte sie seinen Worten und beobachtete das Schärfen der Lanzen und Schwerter, die vielleicht eines Tages dem Ungeheuer Einhalt gebieten würden...

Donnerstag, 2. Februar 2012

Bei den Priesterkönigen

Liebes Tagebuch,

was sind das nur für Zeiten.

Und was alles passiert ist .. die Heilerin Chantal wurde Gefährtin des obersten Schriftgelehrten - und ich war dabei. Also, beim Unterzeichnen, bei uns hat ja alles seine Richtigkeit. Prüfen und Gegenprüfen, eine Abschrift für die Chroniken der Stadt, eine in den Verteiler, eine zur Sicherheit ..

Ich selbst verpacke ja gern alles, so geht jeder seinen Vorlieben nach. Vor dem Einpacken kommt aber das Aufbauen - und ich kann mich vor Aufträgen nicht retten. Mit Sid habe ich aber den richtigen an der Seite und so planen wir bereits ein bautechnisches Nach-Teibar-Kasra. Letzteres erweist sich allerdings als nicht so einfach, der Mann ist Krieger und kennt das Wort Aufgeben nicht mal.

Ach, erwähnte ich, dass ich gegen ihn kandidiere?
Wenn nicht, ich tue genau das, ist es mir doch endlich als hohe Kaste möglich.
Die letzte Wahl nach dem Krieg gewann Teibar nur noch knapp und ich war nicht der Meinung, dass sich die Umstände für Kasra gebessert hätten.

Als Frau habe ich aber nun nicht unbedingt die besten Vorraussetzungen gegen einen Krieger anzutreten, also gleich eine ganze Kaste gegen mich, egal für was ich eintrete. Gut, damit muss ich leben und ich habe mein Leben so gelebt.

Jedenfalls sprachen wir vorgestern vor interessierten Ratsmitgliedern über unsere Pläne für die kommende Zeit. Die Pläne hatte eher Teibar, aber die hatte er auch das letzte mal. So zielte meine eigene Rede eher gegen die Isolation und Ergebnislosigkeit seiner Nachkriegspolitik.
Die Veranstaltung war leider nur spärlich besucht, die meisten Männer blieben eh weg, weil sie kein Programm wählen werden. Die anwesenden Ratsmitglieder würdigten aber meine Rede mehr als wohlwollend und ich glaubte den Nerv getroffen zu haben. Selbst ein Eklat zum Ende des Rates hin war fast wie bestellt für meine Politik.

Teibar überschlief den Abend anscheinend unbeeindruckt, erst am nächsten Tag antwortete er mit einer neuen Politik.
Und die hat es in sich, das muss ich hier aufschreiben:


"Weg mit den Silbermasken!

Liebe Heimsteinbrüder,

was ist gestern passiert? Eine Wahlveranstaltung eskalierte zu einer lautstarken Auseinandersetzung in einer Form, die dem Raum, der Rat und Heimstein beherbergt für wahr nicht angemessen ist.

Auslöser: Die offene Beleidigung zweier Krieger durch eine Frau (AdR: nicht die Kontrahentin), nachdem dieselbe mehrfach das Wirken der Wachen in ihrer Ermittlungstätigkeit als Willkür verunglimpfte.

Ein Krieger, der vergleichbares gewagt hätte, hätte sich am selben Abend mit gleich mehrfachen Herausforderungen zum Duell befassen müssen und den Abend aller Wahrscheinlichkeit nach nicht überlebt!

Der Hinweis, dass derartiges Verhalten auch schnell mal im Collar enden kann, wurde dabei mit dem Aufbegehren weiterer dieser Silbermasken quittiert.

Im Nachgang musste ich mich auch noch belehren lassen: „Die Stimme einer schwachen Frau reiche nicht, um einen Krieger zu beleidigen“.

Der Urheber dieser Belehrung hat Recht. Die Stimme einer Frau reicht nicht, um einen Krieger zu beleidigen. Für mein dahingehendes Überreagieren möchte ich mich entschuldigen, aber:

Liebe Heimsteinbrüder, wo leben wir denn? Wo dürfen Frauen Amts- und Würdenträger nach Herzens Lust verunglimpfen und Angehörige der roten Kaste frei nach Belieben beleidigen im Schutz des Schattens der Feststellung, dass ihre Stimme zum Beleidigen nicht reicht? Reicht ihre Stimme auch nicht, um im Rat ihre unterprivilegierte Meinung kundzutun? Reicht ihre Stimme auch nicht, um das höchste Amt der Stadt, das Regentenamt anzustreben und auszufüllen? Wir haben eine Regentschaftskandidatin. Es gibt für einen weiblichen Regenten nicht mal eine festgelegte Bezeichnung in Kasra. Wie wollt ihr sie nennen? Tatrix? „Heil der Tatrix von Kasra“ wollt ihr rufen?

Leben wir in Tharna, wo maskierte Frauen die Männer wie den Tarsk durchs Dorf treiben können und am Nasenring durch die Arena führen oder leben wir in einer Stadt, die ihr Leben an den alten, von den Priesterkönigen vorgegebenen Traditionen ausrichtet?

Der gestrige Vorfall hat mir die Augen geöffnet, liebe Heimsteinbrüder: Wir leben nicht in Tharna, sondern in Kasra und hier ist es dringend an der Zeit den Frauen ihre Silbermasken zu nehmen!

Dem werde ich mich nach meiner Wiederwahl vordringlich annehmen:

Das Beischlafgesetz ist dringend wieder einzuführen, liebe Heimsteinbrüder und lasst uns den Furien ihre Silbermasken endlich entreißen und stattdessen die volle Schleierpflicht wieder einführen. Lasst uns ihnen ihre von den Priesterkönigen zugewiesene Position zeigen! Von Gnade soll jede sprechen, die kein Eisen am Hals trägt und ihre größte Furcht soll es sein, einem der Männer zu gefallen, denen es zusteht, sie sich zu nehmen, falls sie Hitze zeigen! Ganz, wie früher! Ganz, wie es die Priesterkönige wollten!

Auch den Rat müssen wir dringend aufräumen. Ich sehe vor, die Gesetzgebung entsprechend abzuändern, dass im Rat eine Frauenfraktion gebildet wird, der in ihrer Gesamtheit eine Stimme und eine Sprecherin zusteht. Es kann nicht sein, dass die Stimme, die nicht ausreicht um Krieger zu beleidigen genug ist, um politische Entscheidungen gleichberechtigt zu beeinflussen! Mit diesem Missstand müssen wir aufräumen und mit Hilfe der männlichen Stimmen ist das möglich!

Liebe Heimsteinbrüder, mir ist klar, dass ich mit diesen Plänen sämtliche weiblichen Stimmen verspiele, aber das macht nichts: In Kasra sind die Männer in der Mehrheit. Wählt konservativ, traditionell, gebt mir eure Stimme und helft mir, die Ära der Silbermasken am Fayheen zu beenden. Helft mir, die gorübliche Position der Frau auch in Kasra wiederherzustellen und verhindert, dass Kasra in Zukunft durch die Hand und vor Allem durch die Stimme einer Frau regiert wird, die nicht mal ausreicht einen Krieger zu beleidigen.

Männer, wählt Teibar, für ein traditionelles Kasra! Nutzt die Briefwahl, sofern abwesend – bei den letzten Wahlen wurde sie auch zugelassen. Jede eurer Stimmen ist nötig um dem Sittenverfall die Stirn zu bieten!

Teibar
Bezwinger von Belnend und Sittenwächter Kasras"


Imposant, nicht wahr liebes Tagebuch?
Weltfremd .. aber imposant. Ich habe dem Regenten mehr als einmal abgesprochen, Fantasie zu haben, dafür möchte ich mich entschuldigen. Er hat viel zuviel davon. Aber sein Weltbild ist verzerrt, geprägt vom Willen an der Macht zu bleiben. Wie sieht er die freien Frauen, welche die Gesellschaft tatsächlich im Hintergrund tragen? Welch ein Bild hat er von seiner eigenen Mutter? Eine Frau, die nicht schön genug war, einen Kragen zu tragen?
Verunglimpft er nicht auch seine Kastenbrüder mit der Ansicht, deren Mütter wären nur .. ?

Aber vielleicht lese ich das auch nur zu negativ? Und das alles sind eigentlich nur Worthülsen und ein verzweifeltes Aufbäumen? Bei näherer Betrachtung könnte das so sein. Denn was genau verspricht er?

Das Beischlafgesetz will er in Kraft setzen, als gäbe es noch Sklaven, die nicht in die Erzmine verbracht wurden.
Er will jemanden die Silbermasken entreissen, als hätte jemand die Dinger jemals wiedergesehen.
Schleierpflicht in Kasra möchte er auch, lustig, weil alle freien Frauen in Kasra eh Schleier tragen.
Von der Gnade, als freie Frau keinen Reif zu tragen, spricht er - recht hat er. Wir danken den Priesterkönigen genauso wie Krieger es tun. Wir danken ihnen keinen tragen zu müssen !!
Auch der letzte Satz dazu liest sich geschmeidig, aber man beachte die Einschränkung .. 'einem der Männer, denen es zusteht'. Er spricht hier geschickt NICHT von freien Frauen, sondern von Sklavinnen.

Was also verspricht er wirklich? ... Nichts.
Die Stimmen der Männer reichen kaum für eine Wiederwahl, für eine Verfassungsänderung werden sie auf keinen Fall reichen - freie Frauen können also auch nicht aus dem Rat entfernt werden.

Fallt nicht auf diesen Populismus herein, seht es lieber als letzte Finte eines wirklich großen Mannes an.
Der Krieger kämpft seine letzte Schlacht mit allen Mitteln, aufgeben wird er nie.
Teibar ist ein guter Krieger, aber seine Finten sind enttarnt, er sollte sich zurückziehen.

Bei den Priesterkönigen, ich denke nur noch an die Wahl - entschuldige liebes Tagebuch, aber ich glaube, ich habe gerade eher die Antwort auf Teibars Schreiben formuliert.

Danke dass es dich gibt, liebes Tagebuch.