Freitag, 19. Oktober 2012

Beim Spielen müssen viele verlieren, damit wenige gewinnen können

Nun sind es mittlerweile fünf Hand*. So lange währt meine Gefährtenschaft mit der Regentin von Kasra bereits. Warum ich gerade auf diesen Zeitraum zurückblicke? Ganz einfach: an unserer Gefährtenschaftsfeier wurden Prognosen erstellt und sogar Wetten abgeschlossen, dass diese Gefährtenschaft nicht länger als fünf Hand halten würde, was mit dem heutigen Tag widerlegt wäre.

Ich gebe zu, dass es nicht einfach ist, an der Seite einer so einflussreichen Frau zu stehen, überhaupt an der Seite einer Frau. Ich war lange rastlos, alleine und nur auf mich selbst gestellt. Niemand, auf den man achten musste, für den man Sorge zu tragen hatte und so kommt es immer wieder mal vor, dass mich dieses Gefühl übermannt, ausbrechen und dieses unbeständige und von Freiheit geprägte Leben wieder aufnehmen zu müssen. Doch spätestens wenn ich in diese braunen, leicht mandelförmigen Augen blicke und ihre rosigen Lippen beobachte, wie sie Worte der Zuneigung formen, weiss ich, dass ich nirgendwo anders sein möchte als bei ihr - hier in Kasra.

Catellus


* Wochen (für den Nicht-Goreaner^^)

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Tagebucheintrag VI

*Das Tagebuch des Richters rutscht leicht auf dem kleinen Schreibtisch in der Kajüte der STOLZ VON KASRA hin und her. Während das Tagebuch dort dem Wellengang folgt, hängt ein bleicher Richter über der Reeling und lässt sich das Essen mal wieder durch den Kopf gehen. Sichtlich von der Reise mitgenommen, kehrt Kasras richtender Wirt in seine Kajüte zurück, um mit einem Paga den Mund zu spühlen. Da fällt sein Blick auf das Tagebuch und er schreibt kurz darauf nachfolgende Zeilen.*

Tach, Tagebuch!

Wenn eena eene Reise tut, dann kotzt er! Also, zumindest ick. Warum bin ick ooch bloß uff de Reise mitjegangen. Wo ick doch weeß, dat ick Seereisen hasse tue. Da schipperste den janzen Tach üba dit Wassa, und wat siehste? Nüscht aus Wassa, Wassa und nochmals Wassa. Aba wat tut man nisch allet, um die Fischsuppe zu vermarkten, wa?

Apropos Fischsuppe. Nachdem wa vorjestern ja nisch an Land jehen konnten, weil dit Kaff - so'ne Oase - die Rejentin nisch empfangen wollte, war ick ja jestern an Land. Dat tat juut, sage ick dir! *Er denkt einen Moment an das viele Fleisch, das er beim Landgang in Land förmlich in sich reinstopfte und gibt einen Seufzer von sich, ehe seine Feder weiter auf's Papier kritzelt.* Und der Kerl, der uns da willkommen jeheeßen hat, der war so'n richtiga Fischsuppenfan, gloob ick. Er meente, er würde sie sich für 'nen besonderen Anlass uffjeben tun. Ick gloobe, der Teiba hat ihm sogar noch Uffbewahrungstipps jegeben tun. Wie ooch imma: Ick werde noch mal nachhaken, ob die da wirklisch keene Fischsuppe für ihre Wachen jeliefert bekommen wollen. Dabei weeß doch jeder - Fischsuppe macht stark!

*Eine etwas stärkere Welle hebt das Schiff und auch des Richters Magen. Mit Müh' und Not kämpft erfolgreich dafür, dass sein Mageninhalt in ihm bleibt.*

Boah, ick hoffe, wir erreichen bald wieda Land! Dit hält ja keena Mensch aus, hier uff'm Schiff. Und ick kann ja ooch schlecht dem Eldjan dauernd vor die Füsse kotzen. Also, Tagebuch, machet juut und drücke mich die Daumen, dat dit mich bald wieda juut jeht!

Tschüssikowski, Tagebuch!