Montag, 4. Mai 2015

Chalil, ein Krieger

Gastbeitrag von Aphra:

Die Morgenröte zog sich über Bazi und verfäbte den großen Platz vor dem Emirspalast in einem leuchtenden Rot. Ein Rot, das die zahlreichen Rarii auf dem Platz fast unsichtbar machte. Es war der Tag der alljährlichen Emirsparade gekommen. Die Bazi'i machten sich für den großen Umzug bereit und holten ihre besten Roben heraus. Als das Aufhübschen sich dem Ende zuneigte, strömten die Mengen auf die Plätze und Straßenzüge, denen der Emir auf der Parade seine Gunst erweisen würde. Darunter auch Mu'ak der Meuchelmröder. Er hatte den Auftrag erhalten, den Emir bei dieser Gelegenheit zu erdolchen. Für gewöhnlich residierte dieser gut bewacht in seinem Palast. Doch diese besondere Gelegenheit würde dem Meuchelmörder sicher einen Moment der Unachtsamkeit der Palastgardisten bieten, in der er zuschlagen könnte.

Der Tag zog hoch und das Rot verfärbte sich in ein gleißendes Gold. Mu'ak hatte sich eine gute Position gesichert. Er konnte den Platz samt aller Rarii dort einsehen und zur Not über die Dächer, die in diesem Teil recht niedrig waren, flüchten.

Trompeten ertönten von den Zinnen des Palasttores und das hölzerne Knarzen des Tores verlautbarte die Ankunft des Zuges. Mu'aks Muskulatur spannte sich unbewusst an, seine Augen verfolgten jede einzelne Bewegung und er sah wie das Tor gänzlich geöffnet war. Der Emir trohnte auf einer offenen Sänfte und Mu´ak feixte innerlich, da er sich kaum eine bessere Gelegenheit vorstellen konnte... Um den Emir waren ein paar dieser Söldner zu sehen, von denen Mu'ak nicht sonderlich viel hielt. Er glaubte sie seien lausig ausgebildete Krieger, die den ganzen Tag in den Palastgängen umherstolzierten und sich die Bäuche vollschlugen.

Der Zug kam näher und damit auch die Gelegenheit für Mu'ak. Geschickt drängte er sich durch die Menschenmasse. Seine Kleider hatte er lumpig ausgewählt und als er auf den Platz trat, sank er auf die Knie und inszenierte einen bäuerlichen Verrhirten, der eine Bittschaft an den Emir stellen wollte. Der Zug stoppte wie erwartet und Mu'ak fühlt sich siegesgewiss. Er griff an den Dolch unter seinen Kleidern und wartete. Der Emir, gutherzig wie er war, wollte den Mann sprechen lassen.

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Mu'ak war nah genug am Herrscher und sprang auf, um seinen Auftrag zu erledigen. Er hatte schon den Emir erreicht, als die Gardisten erst bemerkten, was vor sich ging. Doch einer unter ihnen war ein ebenso guter Beobachter wie Kämpfer: Chalil. Er erreichte den Emir in letzter Ehn und versuchte den Meuchelmörder zu entwaffnen. Dieser - in seiner Kunst geschulte Mann - reagierte und versuchte Chalil zu erstechen. Eine Kampfzene schloss sich dem Handgemenge an und Mu'ak gelang es seinen kurzen Krummdolch Chalil über den Bauch fetzen zu lassen. Schwer getroffen sank dieser vor seinem Emir nieder. Die Menge schrie vor Entsetzen auf und Mu'ak nahm - wie geplant - die Gelegeneheit zur Flucht über die Dächer.....

Chalil blickte zum Himmel und sah einen Tarn, der an der Sonne vorbeiflog. Danach wurde alles schwarz um ihn herum und er sank in sich zusammen.

Das Nächste, an das sich Chalil erinnerte, ist ein kühler schummriger Raum, dessen Wände mit hölzernen Arabesken verkleidet waren und durch diese den Blick auf einen Palmenhain freigaben. Es roch nach Kräutern, Greenpaga und einem harzartigen Räucherstoff, der wohl die Keime in der Luft abtöten sollte. Chalil lag auf einem Krankenbett dessen Ränder von weißen dünnen Vorhängen umspielt wurden, um die vielen Fliegen und Mücken abzuhalten.

Als er blinzelte und den Kopf hob, um sich gerädert umzusehen, hörte er eine feine aber zaghafte Stimme, die nach jemandem rief: "Herr, der Herr mit dem Schlitz im Bauch ist erwacht!"

Ein kleiner Mann, der wohlgenährt war und daher aussah wie eine Kugel mit einem grünen Turban, trat eilig an das Krankenbett heran und schaute mit einem Grinsen über den Söldner herab "Ah da seid ihr wieder... Ihr habt lange geschlafen.. Fast eine ganze Hand.. Wir dachten schon, wir müssen euch den Priesterkönigen hingeben!"

Der Söldner musste noch ein paar Tage im Hospital in Bazi verweilen, ehe er einer Einladung des Emirs nachkam. Der Emir hatte den Söldner in die Audienz bestellt. Chalil wurde von einem Palastdiener in den Thronsaal des Emirs geleitet. Der Emir thronte erhaben über seinen Berater auf einem Thron, der aus purem Gold zu sein schien und von blauen Steinen durchwirkt war. Blau, die Farbe der Kaste des Emirs. Der Palastdiener bedeutete Chalil sich zu verbeugen, doch dann hob der Emir seine Hand und stand zur Verwunderung der Anwesenden sogar von seinem Thron auf. Er schritt langsam die Stufen von seinem Thron herab und trat dem Söldner gegenüber. Der Emir war ein Hüne, dessen beste Jahre aber bereits in die Teegärten gezogen waren.

"Ich danke dir mein Sohn für die Tapferkeit, die du bewiesen hast auf der großen Parade des Emirs! Als Anerkennung und Ausdruck meiner tiefen Dankbarkeit für mein Leben sollst du belohnt werden!"

Der Blick des Söldners flog über den Herrscher und zu seinem Berater. War das nicht die Kugel mit dem grünen Turban, die dort stand und lächelte?

"Mein teurer Berater und Hüter der Teegärten - Ihr kennt ihn wohl noch aus dem Hospital - brachte mich auf die Idee wie Ihr zu entlohnen seid..."

Chalils Blick schweifte wieder zu der Kugel mit dem grünen Turban und erst jetzt erkannte er die Brosche, die den Turban auf der Vorderseite zusammenhielt. Es waren drei güldene Baziteeblätter, die fächerartig angeordnet waren. "Das war also der besagte Teegartenhüter....", dachte sich Chalil und hoffte, dass dieser eine Entlohnungsart beim Emir angeregt hatte, die Chalils Verständnis von Lohn entsprach: Gold und das nicht zu knapp.

Der Emir fixierte Chalil mit einem festen Blick: "Die Aufgabe, die wir Euch zugedacht haben, ist wohl eine simple für einen Söldner. Ihr werdet einen kleinen Smaragdschatz hüten und euer Leben in vollen Zügen genießen können."

Chalil schaute verblüfft: "Hatte der Emir gerade gesagt, Chalil solle auf einen Schatz aufpassen? Und dafür in einem großen Haus residieren...." er lächelte versonnen als er sich ausmalte wie er auf dem Schatz saß und seinem Hauspersonal Anweisungen erteilte, da er den Schatz ja nicht aus den Augen lassen konnte.

Der Emir sah das Lächeln des jungen Söldners und war sich sicher, er war zufrieden mit dem Angebot. "Der Teegartenhüter verriet mir, dass der Hausstand, eine Villa, im schönsten Teil Kasras liegt und Aphra dort die Filialapotheke der hiesigen großen Hofapotheke betreibt. Ihr werdet sie zu eurer Gefährtin nehmen und somit sowohl in der bazischen als auch inder kasransichen Gesellschaft in den besten Kreisen verkehren."

Chalils Kinnlade klappte runter und die Gedanken in seinem Kopf machten Überschläge wie Baziteesäcke die zu nah an einer langen Treppe gelagert wurden. "Kasra? Apotheke? Und wer zum Barte des Emirs war Aphra? Etwa eine dieser Hochkastigen.....", er blähte die Wangen auf. Als er sich sammelte, sah er vom Emir zum Teegartenhüter und wieder zurück: "Ihr versprecht mir einen Schatz und dann gebt Ihr mir eine Frau?"

Dienstag, 21. April 2015

Die Herrschaft der Masken ist angebrochen

Der Regent ist tot, lang lebe die Tatrix!* Kraft ihres Amtes als oberste Richterin verlas die Silbermaskierte vor den im Thronsaal zusammengetriebenen Menschen den ersten Teil der Gesetze, die Kasras neues Zeitalter begründen würden, das Zeitalter der Gerechtigkeit und dem strahlenden Glanz der goldenen Tatrix.
1. Das Verlassen der Stadt ist ab heute nur noch mit schriflicher Genehmigung durch einen Schriftgelehrten erlaubt. Die Genehmigung ist von der obersten Richterin zu unterzeichnen. Dies gilt für alle Bürger und Bewohner und für Gäste, die länger als 4 Ahn in der Stadt verblieben sind. 

 2. Alle Frauen in Kasra tragen ab heute silberne Masken. Sie übernehmen ab sofort die Führung in ihren Familien und in ihrer Kaste. Frauen, die ohne Maske aufgegriffen werden, können versklavt werden. Die Maske ist das Symbol unseres Sieges. Durch die Hand eines Mannes wird uns nie wieder ein Leid widerfahren! 

 3. Sklavinnen haben ab sofort ihre Reize zu bedecken um die tierische Natur der Männer nicht unnötig zu reizen. Jede Sklavin hat im Verlauf der nächsten Hand im Thronsaal vorzusprechen. Dort wird über ihr weiteres Schicksal entschieden. 

4. Orte der Unsittlichkeit wie Pagatavernen werden ab heute geschlossen. 

5. Versammlungen von mehr als drei Männern sind von der obersten Richterin zu genehmigen. Bei Zuwiderhandlung droht Versklavung für alle Beteiligten. Allen Männern außer unseren Söldnern und Wachen ist das Tragen von Waffen untersagt. 

6. Alle Bürger und Bewohner haben der neuen Herrschaft treu ergeben zu sein und das Lied der Gerechtigkeit einzustudieren und auf Verlangen vorzusingen. Wer das verweigert, wird inhaftiert bis seine Gesinnung gesäubert ist.

Das Lied der Gerechtigkeit:  

Fortan dienen wir treu den Masken 
und schützen sie mit unserem Leben!
Wir erkennen die Schönheit der weiblichen Natur 
und leben für ihre rechtmäßige Herrschaft. 
Wir bekämpfen die tierische Natur der Männer 
und begreifen, dass alle Pracht nur sein kann 
geschützt und bewahrt unter den Masken. 
Heil allen Silbermasken! 
Heil der goldenen Maske von Kasra!
*Alle Posts im Zusammenhang mit der Herrschaft der Silbermasken sind als Teil der Traumsequenz zu sehen, die in Kasra zur Zeit gespielt wird. Wer noch einsteigen möchte, als Gast oder mit einer festen Rolle, ist herzlich willkommen. Nähere Infos dazu gibt es am Landepunkt von Kasra. Ansprechpartner OOC sind Nasty Palen, Adriane Salieri, Beric01 Resident und Nea Narstrom. Ebenfalls am Landepunkt erhältlich sind die Regeln, die für die RP-Sequenz gelten.

Dienstag, 13. Januar 2015

Besuchen sie Kasra, solange es noch steht ...

Gute drei Wochen präsentiert sich Kasra noch in der Form von 2014. Es ist wirklich schön und der Teilung der Sim angemessen.
Aber es ist noch immer das alte mediterane Urlaubskasra, und das haben wir längst überlebt.

Für den Neubau haben wir die Besten gewinnen können, die man mit guten Worten und einer Spende für Ärzte ohne Grenzen engagieren kann .. Nea und Beric.
Ich habe selten soviel Zustimmung und vollständiges Vertrauen in ihre Arbeit erlebt, wie mit dieser Entscheidung.

Im Februar werden wir ein ganz neues Kasra bewohnen, in einem Baustil, welcher der geographischen Lage von Kasra entspricht und einem Rollenspiel, das zurück zu den Wurzeln will. Freuen wir uns darauf :-))

Stay tuned
https://neanotiert.wordpress.com/2015/01/11/orient-trifft-okzident/



Ein letztes Bild vom letzten Tag des vorletzten Kasra

Kasra ... immer eine Reise wert :-)