Montag, 28. Februar 2011

Hochverrat

Liebes Tagebuch,

die Freude über die Rückkehr des Heimsteins war groß.
Ein Teil von Kasras Bürger feierte lang und ausgelassen, ein anderer weiss vermutlich nicht mal, dass er wieder da ist.

Aber nach einer Feier folgt meist der Verdruss, das Ausnüchtern und zu Besinnung kommen.
Hatte mich unserer Hauptmann, den Heimstein wie ein Baby in seinen Armen wiegend, noch großzügig 'entlassen', so scheinen mich nun einige Bewohner und der Regent lieber heute als morgen auf dem Pfahl sehen zu wollen.

Man tuschelt von Hochverrat und Diebstahl, offizielles war nichts zu hören. Scheinbar will man die heutige Wahl abwarten und mich später entweder gleich oder nach einem Schau(?)prozess auf den Mauern von Kasra nackt pfählen.
Vermutlich hackt man mir vorher noch die Hände ab, wie man es mit Dieben mitunter so tut.

Im Moment bin ich noch auf freien Fuß, darf aber die Stadt nicht verlassen. In wenigen Ahn werde ich dann als Ratsmitglied noch meinen Henker wählen dürfen.

Aber auch wenn das Wiedererlangen unseres Heimsteins den Preis meines Lebens wert ist, ganz so einfach werde ich es denen nicht machen - ich hänge an meinem Leben.
Einen Trumpf habe ich noch und wenn die Priesterkönige mit gewogen bleiben, so wird das nicht mein letzter Eintrag in mein Tagebuch bleiben.

Sonntag, 27. Februar 2011

Wünsche

Kasra existiert in dieser Form nun gut zweieinhalb Jahre.
Andere Städte kamen und gingen und auch heute werden noch jeden Monat genug neue Landstriche 'endeckt' und wieder 'verwüstet'. Dann und wann stellte ich die Frage, warum nun wieder eine neue Stadt/Dorf, ist die Zersplitterung nicht längst groß genug?

Die Antworten waren oft, wir möchten uns anderen Regeln nicht beugen, wir möchten uns selbst bestimmen. Oder aber, was eigenes war immer unser Traum, wir möchten unseren eigenen Baustil ..
Wirklich neues wird nicht geschaffen, irgendwie gibt es schon alles mehr als genug.
Auch die Regeln haben ihre Grenzen in den Vorlagen der Bücher.

Nun gut, Kasra wird von den Spielern bestimmt, also ist Platz genug für andere Meinungen und Vorstellungen, wenn sich eine Mehrheit dafür findet. Ebenso wie unser Regent alle drei Monate gewählt wird und durch unsere Verfassung weitreichende Befugnisse hat, das Leben in Kasra und mit Kasra zu prägen.

Mir schien es oft, dass man den leichten Weg wählt, eigene Sim .. und ICH sage was richtig ist, schließlich weiss man ja, was goreanisch ist.

Aber ich schweife ab. Es gab auch klare Antworten darauf, warum man nicht in Kasra leben wolle - gute Antworten, die den Spielern hier auch meist selbst bekannt waren.
Da gab es eine Zeit, da waren wir als die Stadt der Frauen bekannt. Oder aber, dass unsere Sklavinnen nur Zicken sind und ihre Besitzer sie nicht im Griff hätten.

Kleine Anmerkung dazu: Sklavinnen werden sehr schnell zu Zicken, wenn sie im Konkurrenzkampf stehen, der Feuerkrug duldete das zum Beispiel, weil es der Rolle Sklavin damals mehr Rollenspiel ermöglichte, als nur das sinnliche Servieren und dann still beisitzen und auf Sex oder Kuscheln warten.

Eine häufige Antwort war auch: Kasra ist langweilig.
Das Leben findet nur in der Herberge statt. Im Feuerkrug waren oder sind wir auch zum Teil mal recht albern. Besonders Brad (Der Wirt) verleitet durch seinen wundervoll gespielten Avatar dazu da mitzumachen. Es wird niemals ooc, bitte nicht falsch verstehen. Am besten kann man das verstehen, wenn man 'Gefährtenschaft auf kasranisch' liest.

Die Herberge war aber auch immer der Ort, wo alle Informationen zusammenfließen, Tanz, Sex und andere Unterhaltung musste nur gewünscht werden.

Jedoch, das allein erfüllt nicht. Das Rollenspiel braucht Spannung, es braucht Gesprächsthemen. Es benötigt Pläne und Atmosphäre, Geschichten, Handlungen und Abwechslung.
Sklavinnen brauchen Herren, Herren brauchen Sklavinnen. Krieger brauchen Krieg, Krieg braucht Krieger.

Und hier komme ich nun endlich auf den Titel der Post zurück:
Jeder Spieler hat seine ureigenen Vorstellungen vom Rollenspiel. Findet man drei die das Gleiche mögen, hat man schon echt Glück.
Mein Wunsch dabei ist eigentlich sehr schlicht: ich würde mich freuen, wenn sich halt die verschiedenen Vorstellungen miteinander vertragen.

Warum sollten wir nicht im Feuerkrug sitzen und Spaß haben, während sich die Krieger zu einer Schlacht in Wasweissichwo einfinden?
Warum sollte das Leben für uns nicht unabhängig weitergehen können? Wir niederen Kasten haben doch theoretisch ohnehin nicht viel damit zu tun.
Die Sklavenausbildung geht weiter, für das Theater kann geprobt werden. Brad (Der Wirt) muss auch weiterhin für Nachschub bei den Getränken sorgen - der erste Händler für Logistik hier und da.

Kehren die Krieger zurück, haben wir Gesprächstoff für viele Abende.
Wenn nicht .. dann auch, aber dringend Handlungsbedarf.
Die Kajirae werden sich zuerst um sie kümmern, der Heiler mögliche Wunden versorgen.
Es wird gefeiert, geklagt oder gelogen werden.
Der Rat wird informiert was vorgefallen ist und was kommen wird.
So stelle ich mir das Leben in einer Stadt vor.

Sollte es noch gelingen, andere unbeteiligte der Stadt logisch mit einzubeziehen in die spannende Seite der Handlung, dann wäre es für mich das Paradis im zweiten Leben. Aber das ist nicht immer einfach.

Dann habe ich noch einen weiteren Wunsch, der viel problematischer ist.
Es gibt die einfache Regel "Rollenspiel beruht auf Gegenseitigkeit".

In Kasra gibt es keine Ex-und-Hopp-Avatare, jeder hat seine lange Geschichte. Bei allem was man miteinander macht, sollte man bedenken, ob diese Handlungen ggf. so schwerwiegende Folgen für Jemanden haben, dass der Avatar womöglich seine Rolle gänzlich aufgeben muss, und das, wegen ein oder zwei Abende Rollenspiel.

Mir ist schon klar, dass das stark einschränkt, aber aus diesem Grund tötet man in der Regel auch nicht ohne dessen Einverständnis. Ansonsten nur wegen unheilbarer Dummheit oder Unbelehrbarkeit.

Jemand wünschte sich kürzlich, Kasra wäre mal besetzt.
Würde das funktionieren?
Teddy auf Knien? Teibar in Ketten? Nasty als Sklavin? Titus im Verlies? Vela nackt am Pfahl? Brad ohne Paga?

Sind die Eroberer in der Lage zu wissen, was sie einem zumuten können?
Spielt man das mit oder geht lieber auf Reisen, um sich nicht zu beschädigen?
Vielleicht sehe ich das alles ja viel zu vorsichtig, aber ich habe das Gefühl, dass man schnell mehr verlieren als gewinnen im zweiten Leben auf Gor.

Über Kommentare würde ich mich diesmal besonders freuen, aber zu BEIDEN Wünschen.

Freitag, 25. Februar 2011

Heimstein

Wie im 'richtigen' Leben ziehen Handlungen im Rollenspiel Konsequenzen nach sich. So ist der Tod eines Avatar mit Geschichte das Schlimmste, was einem Spieler passieren kann. Wer seine Geschichte auslebt und sich mit der Figur identfiziert, lässt ihn meist wirklich sterben, weil er den Bezug zu ihm verliert.

Der Verlust des Heimsteins bedeutet eine ähnliche Konsequenz, aber im größeren Stil.
Die gesamte Bürgerschaft der Stadt verliert seine Existenz und die Grundlage für das gewünschte Rollenspiel der Stammspieler.

Vor Jahren hatten wir schon einmal eine solche Situation und die Verweigerung einiger das mitzuspielen spaltete die Stadt Kasra bis fast bis zur Aufgabe. Es gab OOC viel böses Blut. Aus vielen Gesprächen mit Anderen auch Unbeteiligten weiss ich nun eins definitiv: Keiner mag so ein RP wirklich!

Ich bin aber noch immer der Meinung, sowas nicht gänzlich ausklammern zu müssen, es ist goreanisch. Der Zustand darf halt nicht einen längeren Zeitraum übersteigen und eine Stadt dadurch lähmen - Moderation ist notwendig und ein Minimum an Absprachen. Jedenfalls haben wir den Zeitraum längst bei Weitem überschritten.

Aus der anfangs spannenden Situation ist eine vergiftete Athmosphäre geworden und man verliert inzwischen die Lust am Spiel. Geplant war sowas nie und ich sehe die gleichen Fehler auch auf unserer Seite, haben wir uns doch nicht wirklich um Kasraticum gekümmert. Im Hinterkopf hatte ich dennoch immer, wenn es wem OOC zuweit geht, findet man Lösungen im Rollenspiel, um es zu bereinigen.

Ich verweise dabei mal auf Luc und sein Schlachtfeld, der als Ergebnis für die Stadt der Verlierer Reparationzahlung und Wiedergutmachen vorsah. Es bleibt eine Niederlage und geht auch so in die Stadtgeschichte ein. Aber es zerstört nicht die Grundlagen zum Weiterspielen. Mit diesen Konsequenzen spielt man auch freier auf und kann Risiken eingehen. Das Rollenspiel sollte schon Spannung beinhalten.

Ein weiterer Punkt ist die Informationspolitik der agierenden Spieler.
Mauli schrieb es zuletzt als Kommentar, sie sei froh, dass sie sich ein Minimum an Aufklärung aus den Blogs ziehen konnte.
Ich hatte mich nach Beginn dieser Episode weitestgehend aus allem herausgehalten, ich wollte Nasty leben wie sie ist, eine Wirtin, die nicht viel von der 'großen Politik' mitbekommt - es einfach mal versuchen.

Warum sollte das Leben nicht auch weitergehen können? Warum sollten wir nicht Gäste haben in der Herberge oder gemeinsame Aktivitäten planen NEBEN dem Strang Rote Hand und Aventicum?
Ich muss nicht wissen, was die Krieger so treiben, solange es später dem Rat dargelegt wird. Gelesen habe ich die Blogs dennoch, entweder aus Spaß an den Geschichten oder aus der Verantwortung heraus, dass es nicht ausufert. Ich könnte vermutlich so weiterleben, WENN da nicht die Sache mit dem Heimstein wäre.

Fazit:

- Es wurde vieles konstruiert, was für andere nicht nachvollziehbar ist.
- Die meisten Spieler wünschen sich klare Informationen und Aufklärung.
- Mehr Einbindung der Unbeteiligten ins laufende Rollenspiel ist notwendig.
- Ohne Heimstein kann eine Stadt nicht leben, ich sehe eine Woche als Maximum.

Kommentare hierzu sind erwünscht, solange sie sachlich bleiben und keine Spieler angreifen.

Dienstag, 22. Februar 2011

Gefährtenschaft auf kasranisch

Trotz der Kriegstreiberei und der tiefen Trauer derzeit ohne Heimstein zu sein, muss das Leben ja weitergehen. Es war an der Zeit, dass Brad und ich unsere Gefährtenschaft erneuern.
Kasra einmal anders - ich schildere hier einen Teil des Abends, nicht ohne eine gewisse Ironie, weil wir weder die Sim für OOC erklärten, noch in den Gruppen dazu eingeladen haben.

Und weil unsere Gefährtenschaft inzwischen ins dritte Jahr geht.


Einmal im Jahr sieht er richtig edel aus. Ich musste dennoch kichern, als Brad in der ungewohnt edlen Kleidung vor mir stand - weisse Farbe mit gelben Stickereien, sogar ein Umhang. Nur seine ollen Handschuhe wollte er trotz intensivem Zureden nicht ausziehen.
Ich rollte nur die Augen und schubbste ihn zur Tür raus.

Irgendwer hatte den Innenhof von Kasras 'Oberstadt' aufwendig geschmückt.
Ein Teppich, ein Podest, eine Kiste .. und zwei Kerzen .. sogar Kissen für mögliche Gäste.
Der Aufwand rührte fast zu Tränen und wir setzten uns brav in die erste Reihe.

"Also hier sitzt man schon echt nett" meinte Brad und in diesem Moment kam auch schon der Regent durch das Tor und stellte sich dekorativ auf.
"Es ist jedes mal ein anderer, es wird nie langweilig mit dir" raunte ich Brad zu, als ich den Zeremonienmeister sah.

Der Regent schaute derweil in die Menge. Heute trug er zur Feier des Tages mal seine Kastenkleidung, also die Uniform von Kasras Krieger, die allesamt in der glohrreichen Armee dienen. Ich hielt ihm zugute, dass zumindest sein Schild tatsächlich poliert wirkte.

"Kommt da noch wer?" fragte er die Anwesenden und erntete ein gemeinschaftliches Schulterzucken. Ein Krieger nutzte grinsend die Gelegenheit und unterbrach seine Patrouille, er setzte sich strategisch aussen Richtung Tor, womöglich um Brad notfalls an der Flucht zu hindern.

Ich entdeckte den goldenen Kelch auf dem Podest und flüsterte Brad zu "und .. gleich nur NIPPEN" .. er grinste und fragte dann "wie oft machen wir das denn jetzt schon, Nasty, habe ich richtig gezählt?" Seine Stimme hatte den besonderen Klang und würde er schreiben können, hätte er wohl kein großes N für meinen Namen gewählt.
Natürlich beantwortete ich seine Frage nicht, Männer vergessen sowas immer, aber es ist ihnen peinlich und solche Trümpfe muss man einfach nutzen.

Der zeremonienmeisternde Regent räusperte ich kurz und murmelte "Naja, ich denke, wir fangen dann an. Erst einmal Tal, Bürger Kasras und Dank, dass ihr so zahlreich zu dritt seid ..". Eine nackte Sklavin drückte sich vor ihren Pflichten, rutschte schnell ins hinterste Eck und schaute dann interessiert zu.

"Wir haben uns heute hier versammelt zu Ehren des Wirtes. Ein Wirt ist etwas sehr Wichtiges für eine Stadt, wie Kasra .." was Brad sofort mit einem "Genau!" untermauerte. "Er hält die Moral hoch, bei Gästen und Bürgern."

Der Krieger Dorian ließ sich dann mit einem "Hört, hört!" vernehmen und ich nickt einfach mal, weil Nicken immer gut bei allen ankommt. Brad flüsterte noch "Keine Widerworte jetzt!" und der Regent fuhr mit seiner Rede fort.

"Und zur Ehre der Wirtin haben wir uns versammelt, die noch ein Bißchen mehr kann, als der Wirt: Sie kann Wirten den Kopf verdrehen." woraufhin Brad ihm fröhlich grinsend beipflichtete.
Ich schmunzelte einfach mal, weil Schmunzeln auch immer gut ankommt.
Mit seiner tiefen sonoren Stimme setzte dann unser Regent Teibar erneut an "Umso optimaler, wenn zwei solche Personen ihr Leben teilen."
Er kam dann eloquent zum Kern seiner Rede "Zumeist wird sowas vertraglich geregelt. Und, da man das hin und wieder auffrischen muss, sind wir hier."

Brad nickte, ich schmunzelte. Wobei mir dann einfiel, dass man es unter dem Schleier nicht sehen würde und ich ärgerte mich über die verpassten Chancen gut anzukommen.

"Wirt, erhebe Dich doch bitte." raunte Teibar zu meinem jetztigen und auch zukünftigen Gefährten, der auch gleich ruckartig aufstand.

"Ganz wichtig um einen Vertrag, wie den, der aus Tradition alleine schon zwischen euch besteht, zu verlängern ist, dass einem dessen Inhalt noch gewahr ist. Deswegen frage ich Dich ..." Brad zog eine Braue hoch "mich?" Mit einem deutlichen "jahaa" half ich ihm schnell wieder auf die Sprünge.

Teibar ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und fuhr fort "Ist Dir der Inhalt des einst geschlossenen Vertrages noch gewahr, Wirt?"
Mein Gefährte verarbeite diese Worte .. "Ähhh.. na ja .. ich denke so im Groben schon". Ich boxte gegen sein Bein und er fügte schnell an "jaja, ist er!"

"Ausgezeichnet. Würdest Du dann mit der Wirtin bitte die Plätze tauschen?"
"Nasty .. wir sollen Plätzchen tauschen." Ich schaute zu ihm, dann auf das Nachbarkissen "öh .. ist grad so warm, aber gut."
Wenn es uns nichts kostet sind Brad und ich sehr folgsame Bürger, wir tauschten in Ermangelung von Plätzchen die Sitzplätzchen.

Der Krieger Dorian hatte anscheinend Konzentrationsprobleme und betastete seine Nase.
"HALT" donnerte der Regent uns entgegen.
"Was?"
"Hä?"

"Brad hatte einen Stehplatz .." erklärte der Regent seinen Zwischenruf.
"ach .. " und ich ergänzte meinen Gefährten ".. er nimmt es aber ganz genau".
Im Hintergrund war leises Kichern zu hören und mich beschlich das Gefühl, als würde man diese Zeremonie hier nicht so wirklich ernst nehmen.
Mit den Worten "ich werde nicht wirklich größer dadurch, mein Regent" stand ich dann auf.

Aus dem Augenwinkel sah ich Teddy nebst Anhang hereinrauschen, sie schmetterte ein "Einspruch!" in den Hof während Brad noch darüber nachdachte, ob er sich nun setzen sollte und vor allem wo.
Unsere Sklavenhändlerin Teddy präzisierte derweil ihren Einspruch "Hier gibt es nix ohne dass ich dabei bin!", was der Regent mit einem undefinierbaren Blick bedachte.

"Bin da, Einspruch hinfällig" ergänzte Teddy und grinste.
"Nun, hast Du das Bimmeln nicht gehört, Lady?" fragte Teibar. Er ist Jungeselle, sonst hätte er den Termin gar nicht erst pünktlich begonnen, geschweige denn eine solche Frage gestellt.
"Mein Regent, eine Frau ist nicht fertig mit Anziehen nur weil es bimmelt" erwiderte Teddy und lies sich auf eines der Kissen nieder. "Und mein Nachbar hatte noch Arbeitskleidung an", ergänzte sie, um die Schuldenlast gleichmäßig zu verteilen.

Teibar schien sich zu sammeln und schaute dann wieder zu uns herüber "Wie ich sehe, habt ihr euch jetzt sortiert. Dann können wir ja weiter machen. Lady Nasty, Wirtin, ist auch Dir der Inhalt des vor langem abgeschlossenen Vertrages noch gewahr?"
"Sicher das" antworte ich pflichtgemäß "ICH habe ihn ja aufgesetzt"
Brad nickte dazu "Genau."

Teibar deutete auf die Schriftrolle, die ausgerollt vor ihm lag. "Ich habe es nur unterkreuzt", murmelte Brad noch und reckte seinen Kopf, um was zu erkennen.
"Dann bitte ich euch, sofern ihr euch wirklich, wirklich sicher seid, nun nach vorne zu treten und das Vertragswerk für ein weiteres Jahr zu unterschreiben."

Brad stand auf, ich hakte mich bei ihm ein und wir trotteten zum Regenten, der eine Feder bereit hielt. Im Hintergrund flüsterten Sklavinnen miteinander, warum denn eine von ihnen nackt sei und ich schätze die Aufmerksamkeit der männlichen Anwesenden haben wir in diesem Moment vollkommen verloren.
Irgendwer schniefte hinter uns und weil es recht dezent war, vermutete ich Teddy.

Inzwischen standen wir vor dem Podest und ich kletterte mit nackten Füßen auf die Kiste, die dort extra für mich bereitstand, damit ich noch was sehen konnte.
Brad starrte auf die Feder, welche Teibar uns entgegenhielt. "Is die für uns?", fragte er dann gleich.
"Ja. Damit schreibt es sich besser als mit den Fingernägeln" antwortete der Regent in seiner ihm typischen Art.
Ich versuchte Brad auch gleich zu bremsen "Keine Souveniers, denk an die Geschichte mit dem Tempel" raunte ich ihm noch schnell zu.

"Ich dachte das wäre ein Geschenk!?" meinte er grinsend.
"Nein, nein .. Die ist, Wirt, damit du an dieser Stelle unterzeichnest", dazu presste er seinen großen Finger auf das Blatt.
Brad nickte wissend und nahm die Feder, tupfte mit der Spitze auf seine Zunge und beugte sich umständlich über das Blatt. In aller Ruhe malte er einen kleinen Kelch als Unterschrift auf das Papier und betrachtete sein Werk kritisch.
Dann machte er noch einen Strich unter den Becher, damit er nicht runterfällt und reichte mir die Feder. "Glaube jetzt bist du dran" wozu der Regent zustimment nickte.

Ich lächelte, nahm die Feder .. klemmte meine Zunge in den Mundwinkel und unterschrieb in geschwungenen kunstvollen Lettern.
"huch ..", entfuhr es mir und ich änderte das Kleine N schnell noch in ein Großes.
Dann legte ich die Feder ab, woraufhin sich das Tuch auf dem Podest langsam einfärbte.

Teibar erhob erneut seine tiefe brummige Stimme "Nachdem der amtliche Teil abgeschlossen wäre, geht es nun ums Rituelle. Als Wiederholungstäter brauche ich euch ja nicht sagen, wie das mit dem Wein funktioniert", er schmunzelte dazu als würde da eine Überraschung im Kelch sein und machte eine einladende Geste.

Brad grinste breit "Auf den Teil freu ich mich immer am meisten", nahm den Kelch und darauf hin einen sehr großen Schluck.
"Nicht austrinken, Brad", konnte man Teddy hinter uns vernehmen.
"Uagh.... wassn da drin?" er schüttelte sich und reichte mir den Kelch. "Ka La Na" meinte der Regent, wozu man anmerken muss, dass beide nicht wissen wie Ka La Na schmeckt.
Ich setzte den Kelch an, stockte dann, als sich mein ungewohnter Schleier rot einfärbte. Na gut, hob ich ihn halt an, spreitzte den kleinen Finger vornehm ab NIPPTE mit einem Seitenblick auf Brad. "Gar nicht so einfach!" kommentierte er es.

Im Hintergrund war Tuscheln und Kichern zu vernehmen, scheinbar langweilten sich die Gäste und erzählten sich Anekdoten über unsere hohen Kasten.
Brad wartete bis ich getrunken hatte, beugte sich dann nach vorn in meine Richtung, schloss die Augen und formte seine Lippen zu einem dicken Kussmund.
Teddy schniefte dazu mit einem TRÖÖÖT lauthals in ein Taschentuch.
Ich machte dann noch ein kleines Bäuerchen, hob den Schleier erneut, um meinen roten Kalanamund auf seinen Pagamund zu pressen. Brad lunzte kurz mit einem Auge blieb tapfer stehen. "Er hat Recht, Lady .. Ihr dürft", der Regent nickte zu Brads Kussmund.

Wir küssten uns dann und küssten uns und hörten dann irgendwann auf uns zu küssen.


Es ging dann noch etwas weiter und ich glaube Brad hat die Feder doch nicht als Souvenier mitgenommen. Aber soviel Zeit habe ich nun auch nicht und das Interesse an der kleinen Geschichte möchte ich nicht überreizen.

Wie der Abend ausklang ist jedenfalls bei Dina und Georg nachzulesen.

Sonntag, 20. Februar 2011

Flugblatt

Du findest am Wegesrand ein zerknülltes Flugblatt.

Es wurde auf schlichtes Pergament geschrieben. Die Buchstaben sind an einigen Stellen verschwommen und du kannst erkennen, dass du nicht der Erste bist, der es in den Händen hält. Jemand hat das bunte Siegel am unteren Ende des Pergaments herausgerissen. Vielleicht um damit etwas damit zu dekorieren oder es einer Sammlung hinzuzufügen. Das Blatt macht den Eindruck, als hätten Kinder versucht, etwas damit zu bauen - vielleicht das Segel eines kleinen Schiffes oder die mächtigen Schwingen eines aus Stöcken und gesammelten Tand gebauten Spieltarns. Du kannst die zahllosen Hände fühlen, durch die es gegangen ist, bis es den Weg zu dir gefunden hat. Zuerst willst du es zurückwerfen und dir nicht die Mühe machen es zu lesen. Doch deine Neugier siegt und folgendes ist zu entziffern:

Krieger! Bauern! Seeleute! Mutige Männer aus hoher und niederer Kaste,

die Zeit des Krieges naht!
Mächtige Feinde sammeln sich im Norden nahe der einst friedliche Stadt Aventicum, um den von vielen geliebten glanzvollen Süden, die großartige Zivilisation - mit ihren traditionreichen Gebräuchen, dekadenalten Handelrouten, der alles erhaltenden Ordnung, mit Feuer und Gier zu zerstören.

Marodeure, Glücksucher und Gesindel haben sich einem machthungrigen Kriegsherrn unterstellt, um mit Stahl und schierer Gewalt alles zu plündern, was friedfertig aufgebaut wurde. Ihr einziges Ziel ist das zu vernichten, was Generationen friedlicher Männer und Frauen mühsam aufbauten.

Kasra, die Perle am Fayheen, wird sich als erste Stadt dem Aufbrausen der gesammelten Feinde im Norden entgegenstellen.
Kasra mit ihren mutigen aber wenig kampferbrobten Kriegern wird sich nicht dem Joch von Tyrannei und Versklavung beugen.

Es scheint ein hoffnungsloser Kampf zu sein, doch ist er noch nicht entschieden
Noch gibt es Hoffnung, Hoffnung auf mutige Männer, die sich für Ruhm und Ehre, für Freundschaft und Verbundenheit, für Gold und Silber an die Seite Kasras stellen.

Zeige uns, dass auch Du an die alten Traditionen des Südens glaubst, dass auch Du ein Mann bist der sich der gerechten Sache anschließen wird!

Komm nach Kasra und stell dich in die Reihe der Verteidiger und der Gerechtigkeit!

Freitag, 18. Februar 2011

Schlachtfest

Unser Hauptmann, der heldenhafte Luc, der begehrteste Junggeselle Kasras ..
hat mal die Vision einer Rollenspiel/Combat-Schlacht zu Papier gebracht, die ich mit seiner freundlichen Erlaubnis hier vorstellen darf.
Namen und Orte sind frei erfunden, jede Ähnlichkeit mit bla bla ..

Die Schlacht von Aventicum (als Beispiel) findet in der Ebene vor den Toren der Stadt statt. Zwei Armeen ziehen dort hin – die aus Kasra und die aus Lydius, um ihren Anspruch auf die Stadt geltend zu machen. Die Armee aus Kasra schneidet Lydius den Weg vor dem Flusslauf ab – beide stehen sich somit zur offenen Feldschlacht gegenüber, die nahe des Gehöftes ausgetragen werden wird, wo Lydius seine Zelte aufschlägt, während Kasra an den Ufern des Flusses Stellung bezieht. Nach hin und her Geplänkel zwischen Parlamentären und Unterhändlern beginnt schließlich die Schlacht. Sie kann von Aventicum aus beobachtet werden.

Falls das wegen Lag auf Pariah Coast nicht geht, weicht Lydius halt zurück, und Kasras Armee nimmt die Verfolgung auf und stellt Lydius schließlich, in dem sie ihm den Weg in den Wäldern vor Lydius abschneidet und damit die Rückkehr in die Stadt unmöglich macht. Die Armeen stehen sich am Flussufer gegenüber. Dann findet die Schlacht in Lydius Woods statt – und sicher können die Kämpfe von Lydius aus beobachtet werden.
Kurz: Die Schlacht findet auf einer freien SIM statt – Zuschauer und mitgebrachtes Truppengeplänkel gucken von der anderen aus. Wie die Feldschlacht strategisch aufgestellt wird, obliegt den jeweiligen Feldherrn. Schön wäre, wenn es zunächst nicht ein chaotisches Haudrauf wird, sondern sich durchaus kastengemäß an Schlachtformationen orientiert wird, wenngleich es sich natürlich recht bald zu einem Getümmel entwickelt.
Auf beiden Seiten sind maximal 10 Spieler zulässig, um Lag zu vermeiden. Wer down ist, ist kampfunfähig und scheidet aus dem Kampf aus, legt seine Waffen aus der Hand und das Meter ab und bleibt an Ort und Stelle liegen bzw. sitzen, wo er gefallen ist. Zum Sieg gilt: Last man standing. Der geschlagenen Armee wird gewährt, ihre Gefallenen und Verwundeten von Heilern usw einsammeln und versorgen und zu einer Sammelstelle abtransportieren zu lassen, wo die Gefallenen dann ihr RP nach Kampfende auch wieder fortsetzen. Das gilt auch für die siegreiche Armee.

Sollte Kasra verlieren, wird Lydius Sieg in die Annalen eingehen und Kasra sich zurückziehen, womit der Weg nach Aventicum frei ist und sich dort RP anschließt. Das gleiche gilt im Umkehrschluss.

Sollte Lydius vor seinen eigenen Mauern verlieren, hat der Rat die Möglichkeit, eine Plünderung durch Kasras Truppen mittels Zahlungen oder Schenkungen zu verhindern. Sollte Kasra verlieren, zieht es sich gedemütigt zurück.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Alles Wissen?

Die betuliche Zeit in Kasra scheint aktuell ausgesetzt.

Menschen kommen von was weiss ich woher und flüstern oder brüllen Forderungen .. Krieger kommen und gehen, Tarne kreisen über der Stadt und niemand kratz deren Kacke vom Boden.
Schlendert man durch die Stadt so sieht man Gruppen zusammenstehen und verschwinden, konspirative Treffen scheinen an der Tagesordnung zu sein. Dann und wann schnappt man Wortfetzen auf oder unterhält sich mit anderen besorgten Bürgern. Stichworte wie Heimstein, Krieg und Ubar fallen leise geflüstert.

Erwischt man mal wen um Nachzufragen, so lautet die immer gleiche Antwort: "Die rote Kaste hat alles unter Kontrolle, kein Grund zur Besorgnis". Dieser Satz paart sich mit einem wohl beruhigend gemeinten Lächeln und mir läuft es kalt über den Rücken.

Was ist überhaupt mit der Seuche und steht nicht eigentlich bald eine Wahl an?

Soviel zur Einleitung.

Der Grund für diese Post ist, wie empfindet ihr das Leben in Kasra derzeit?
Dabei geht es mir nicht um die Güte oder Logik des Rollenspiels sondern eher um das Gefühl.

Ist es spannend?
Lebt es sich authentisch, wenn man nicht so wirklich weiss was passiert?
Fühlt man sich ausgeschlossen von Handlungssträngen oder ist grad diese Ungewissheit reizvoll?

Kommentare sind also erwünscht.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Lag

Von Technik verstehe ich nicht viel.
Vieles reime ich mir zusammen und bestätige es mir durch Versuche. So habe ich zum Beispiel immer wieder mal die Sim neugestartet bis die Scriptzeiten akzeptabel waren oder timeDL nicht wie blöd nach unten schwankt.

Gestern Mittag nach einigen Neustarts hatten wir bei zwei Personen in Kasra eine Scriptzeit von 4ms bis 7ms und eine timeDL von perfekten 0.99, was einen heiteren Tag versprach.
Am Nachmittag startete Linden dann unsere Sim neu und wir teilten uns einen Server mit 7 !!! weiteren Sim. Unter anderem mit Aventicum ;-))
Man musst dann bei 18 anwesenden Avataren sehr viel Geduld haben, wenn man auch nur eine Tür öffnen wollte.

Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass Linden auch an der Technik spart und mehr Estates auf einen Server donnert. Die Zeiten scheinen endgültig vorbei zu sein, in denen wir uns einen mit zwei weiteren Sims teilten.

Vor einigen Wochen hatten wir mal großes Glück, anscheinend hatten wir mal einen Server für uns allein. Alle Werte waren perfekt und selbst bei einer vollen Stadt gab es praktisch keinen Lag. Deswegen bin ich auch der Meinung, dass wir Lag in Kasra nicht aus eigenem Antrieb verhindern können.

Es wird auch nicht belohnt weniger und saubere Scripte zu benutzen, wenn die 'anderen' den Server für sich auslasten.

Wie eingangs erwähnt, ich reime mir das aus Erfahrung zusammen. Vielleicht weiss ja jemand mehr zu dem Thema zu sagen oder hat tieferen Einblick in die Technik?

Dienstag, 15. Februar 2011

Überfall

Der erste (legale) Überfall, den Kasra erleben durfte, inspiriert zu einigen Gedanken.
Die Regeln des Südlandes sind etwas veraltet, man merkt die Lücken erst, wenn es zu spät ist.
Die Angreifer gaben sich durchaus Mühe vorher auf die Karte zu sehen, Kasra war gut besetzt, ca. 12 Leute. Allerdings waren das zum Größten Teil Gäste, gerade mal zwei Krieger waren in der Stadt und die Übermacht der Eindringlinge nicht abzuwehren.

Wie kann man es sinnvoll regeln, dass ein Überfall möglich ist, aber nicht unlogisch und derart fair bleibt, dass beide Seiten daran Spaß haben.

Ich habe ein paar Regeln andere Sims gelesen, teils Städte oder Dörfer, teils eher Festungen. Auch wenn Kasra über eine stattliche Mauer vefügt, so ist es dennoch eine Stadt, deren Bewohner nicht auf einen Kampf eingerichtet sind und ihr hauptsächliches Rollenspiel auch nicht im Kampf sieht.
Zumindest das steht auch in den Stadtregeln.

Nun gut, wie halten es andere:
Die Pallette reicht von 'Jeder Überfall muss angemeldet werden' über 'Es darf max. eine Überlegenheit von 5:2 bestehen' bis zu 'Das Verhältnis darf eine Person nicht überschreiten'. In den Details werden dann noch Sklavinnen gezählt, sie dienen wohl der ersten Hilfe.

Einen Überfall abzusprechen macht die Sache wenig spannend, man kann sich dann auch in einer Arena treffen und es ausschießen. 5 zu 2 scheint mir nun wieder nicht sehr realistisch zu sein. Wenn Kasra nur zwei Wachen in der Stadt hat müsste man Gründe dafür finden, wo die anderen sich rumtreiben. Es wäre auch nur ein kurzer Kampf.
Mir persönlich gefällt das mit der 'einen Person'. Vielleicht mit einer Mindestzahl von 4 Kriegern und einer maximalen Zahl von 7 auf beiden Seiten? Dann ist der Lag vielleicht noch tragbar.

Ich denke nicht, dass wir uns öfters mit diesem Thema beschäftigen müssen, aber klare Regeln zu haben bedeutet auch, dass es keinen Frust danach gibt. Desweiteren ist es spannender, denn man muss den Gegner ausspionieren oder könnte per Rollenspiel die Situation herbeiführen?

Gute wären auch einheitliche Regeln der Städte und Sims, aber das ist sicher etwas hoch gegriffen, eh?

Jedenfalls .. Kommentare dazu sind erwünscht.

Mein erster Post

Heisst das wirklich so? .. meiner und nicht meine?
Dabei sollte die erste Zeite eigentlich lauten: "Wooooow .. ist das alles bunt hier".

Cool, ich kann soviel einstellen und rumfummeln, dass ich mich nicht wirklich um Inhalte kümmern muss.
Na ja, ist vielleicht doch nicht der Sinn der Sache, eh?
Also warum noch ein Blog, den ich eigentlich nicht mag? Darum eben.
Und weil nicht geplant ist hier Geschichten zu erzählen, das können andere viel besser als als ich. Und, und und ..

Und ja, damit ich mir die Notecards knicken kann, die in Kasra so gefürchtet werden, hehe. Damit habe ich dann auch gleich das Vorwort hinter mich gebracht und versuche mich in einem Thema. Rumspielen kann ich ja später noch. Vielleicht ändere ich sogar die Schrift, damit man sie lesen kann?

Menno, gibt es hier keine Autokorrektur?