Donnerstag, 26. April 2012

Das Handelsgesetz

Kasra ist bürokratisch, erwähnte das schon mal jemand?

Wir haben eine starke engagierte blaue Kaste, einen Hang zu Formularen und Verträgen, eine ausgepägte Streitkultur und ein schööööönes grooooßes Gerichtsgebäude.
Unsere Schreiberei ist sogar das größte Gebäude in Kasra.

Im letzten jahr gab es einige interessante Prozesse in unserer Stadt, Diebstahl, Versklavung, Hochverrat - ein bunter Strauß. Allerdings traten bei solchen Anlässen schnell die unterschiedlichen Ansichten der Spieler zu Tage. Genaues weiss eh niemand und sich mit Zitaten aus den Büchern zu erschlagen, kann auch keine Lösung sein.
Zu dieser Zeit reifte der Gedanke das Stadtrecht und Handelsgesetz niederzuschreiben, Präzidenzfälle zu sammeln, eine Gesetzessammlung zu beginnen.

Ausgehend von und basierend auf Gesetze und grundlegende Prinzipien (Schriftrolle 2) soll so ein Art Gesetzbuch entstehen, dass in der Themensammlung immer weiter anwächst, aber in grundlegenden Fragen bereits Antworten liefert.

Ein Beispiel aus der Praxis:
Wann ist jemand rechtlich versklavt?

In meinen Augen ist weder ein Halsreif noch ein Brand ein rechtlicher Beweis dafür, dass es sich um einen Sklaven handelt.
Beides kann gewaltsam angebracht werden, sogar ohne dass die Person es aktiv miterlebt.
Ausserhalb einer Stadt ist es als Gefangennahme mit späterer Versklavung sicherlich noch rechtens, wenn beide nicht vom gleichen Heimstein sind, aber innerhalb einer Stadt stellt dies eine Straftat dar.
Vor den Toren ist die Natur das Gesetz - die Macht des Stärkeren - besonders auf Gor.
Aber innerhalb des Machtbereiches einer zivilisierten Stadt muss das Gesetz das Leben miteinander regeln oder es wäre die reine Anarchie.

Man stelle sich vor eine unserer Bürgerinnen wird auf dem Weg vom Gutshof überfallen und vollkommen ausgenommen. Nicht mal die Kleidung bleibt ihr. Sie versucht nackt in die Stadt zu schleichen und zu ihrem Haus zu gelangen, scheitert aber und läuft einer Horde auswärtiger Krieger in die Arme, die gerade aus dem Pagakrug Richtung Tor torkeln.
Wird sie nun mit Recht von diesen versklavt, weil sie nackt herumläuft?

Ein freier Bürger ist nur dann 'ordentlich' versklavt, wenn er sich selbst unterwirft, vom Gericht oder der Aministration versklavt wird oder wenn er oder sie Fremden in die Hände fällt.
Für alle drei Fälle wird es später auch gültige Sklavenpapiere geben und so meine Meinung ;-))

Desweiteren lassen die Bücher selbst über Rechtsprechung vieles im Unklaren, siehe verlinkter Text. Hier lässt sich also vieles einfügen, ohne Hardcore-Goreanern auf die Füße zu treten.

Ebenfalls ein interessanter Ansatz im Zusammenhang mit der Rechtsprechung ist wiederum das Etablieren der Kaste der Wissenden in Kasra, aber alle Versuche in der Richtung scheiterten leider bislang.
Warum sind die eigentlich nicht so hipp wie die Kuri oder rote Wilde, die uns alle Jahre wieder saisonbedingt beglücken?

Wie auch immer .. die Niederschrift eines Handelsgesetz ist eine mächtige Aufgabe und
ein Gesetzbuch bekommt auch erst dann die nötige Akzeptanz, wenn alle Interessierten an der Entstehung beteiligt sind und eine Forum für Diskussionen vorfinden.
Dazu lade ich hiermit herzlich ein :-))

Beginnen wollen wir mit einem Kastentreffen der Schriftgelehrten in Kasra und später dann in jeder Stadt tagen, die an der Herstellung des Handelsgesetzes interessiert sind. Die Hauptarbeit sollte aber in einem Forum erledigt werden, damit die sonstige RP-Zeit nicht darunter leidet.
Wer interessiert ist, meldet sich bitte bei ingame bei Nasty Palen oder hinterlasse einen Kommentar.

LG Nasty :-))


P.S.: Was manchem vielleicht zu bürokratisch und zu einschränkend erscheint, das sehen andere als eine Möglichkeit für ganz neues Rollenspiel an ;-))

Mittwoch, 25. April 2012

Feiern geht anders ..

Liebes Tagebuch,

früher als geplant unterstützte der Rat von Kasra meine zweite Amtszeit.
Mangels Gegenkandidaten sah die Verfassung für den Tag der Kandidaten-Nennung nur eine Abstimmung vor, nämlich ob eine Alleinkandidatur zugelassen wird. Alternativ müsste der erste Schriftgelehrte einspringen, oder es werden niederen Kasten als Kandidaten für das höchste Regierungsamt zugelassen.
Der Rat stimmte mit einer Gegenstimme für die Alleinkandidatur und bestätigte damit eine weitere Amtszeit.

Die Gegenstimme ärgerte mich, hatte ich doch letztens versucht gerade dieses eine Ratsmitglied von den Vorteilen meiner Regentschaft zu überzeugen. Als Vermutung bleibt mir nur, dass er ROT sieht, wenn er GELB sieht - was ich nicht zuletzt damit förderte, eine Baumeisterin zum Schatzmeister zu erklären.

Gleich nach der Wahl - eigentlich ja sehr ungewöhnlich - brach dann auch ein Streit über die Besteuerung oder Pacht der Schmiede vom Zaun, der sich alsbald auf alle Kasten und Ämter ausweitete. Mit der Anordnung einer erneuten Prüfung der Bücher und damit der Pacht zog ich mich in meine Räume zurück - ich muss mich ja nicht um alles kümmern, erst stellt man ein, dann delegiert man :-))

Wegen der aktuellen Arbeitsbelastung bin ich eh dauermüde, der Rat überforderte meine Konzentration bereits, als die Glocke dazu einlud. So stolperte ich irgendwie die verschwommene Treppe zu meinen Gemächern herauf, fiel fast mit der Tür in den Raum und ... huch ...



Dort wartete meine Kajira Delen mit einem Abendessen auf mich - einem besonderen Abendesssen, als hätte sie gewusst, dass ich einen Grund zum feiern hatte.
Vulofleisch, leicht gewürzt und so zart, dass es wohl auf der Zunge zergeht. Dazu einen Larmakuchen, den guten Kalana von Ramos sowie einen Pudding aus Rambeere.
Sie wünschte mir noch guten Apetitt und sah mich an, als stünde sie selbst irgendwo auf dem Menuplan zwischen Haupt- und Nachspeise.

Unglücklicherweise teilte ich mir Zur Feier des Tages einen Kelch Kalana mit Delen. Leider ohne präzise Anweisung und Warnungen, so leerte sie den Kelch als wäre es Wasser und eroberte sich durch leicht enthemmtes Verhalten den Platz der Vorspeise und alsbald einen Platz auf ihrem Kissen. Gut verschnürt verbrachte sie dort eine sehr ruhige Nacht.

Dienstag, 24. April 2012

From Kasra with Love

Die Stadt Kasra dürfte nun vier Jahre alt sein, sie existierte in der Form und Bauweise ja bereits Monate bevor wir dort einzogen.
Vermutlich ist sie die einzige Sim, die in der langen Zeit niemals komplett umgebaut wurde (?), sondern nur Stein für Stein, Haus für Haus, je nach Anspruch im Rollenspiel gewachsen ist.

Sid hat die aktuelle Ausbaustufe von Kasra in einer Ansichtskarte festgehalten.
Und wir laden ein, die neuen Bauten inworld zu besichtigen.

Kaufen sie auch unseren beliebten Kasra-Becher im Souveniershop

Erwähnte ich, dass es tatsächlich noch unbesetzte Rollen und Platz in Kasra gibt?

Sonntag, 15. April 2012

Ruhe oder doch Sturm?

Zur Zeit ist es ruhig in Kasra, zumindest macht es den Anschein - für manche. Es gehen seltsame Dinge vor sich, wenn man dem Reden der Bürger Glauben schenken mag. Für mich ist es jedoch ruhig. Ich verbringe die Tage damit, die unzähligen Tuniken, die mein Herr nicht mitnahm, zu waschen und auch seine Räume in Ordnung zu halten. Dazwischen hab ich mir auch das ein oder andere Buch aus seinen Regalen vorgenommen. Meine Güte, ein paar der Exemplare waren vielleicht verstaubt. Naja, ich schätze, er hat selten Zeit zu lesen. Im Moment ist er auf einer wichtigen Mission unterwegs oder zumindest dienstlich und ich warte sehnsüchtig auf seine Heimkehr.

Bald ist es soweit und er wird zurückkehren! Dann werde ich ihm erzählen, was die Ruhe eines Tages doch zerrissen hat. Es war an einem Abend, als die Schreie einer Frau durch Kasra hallten und die Bürger aus ihren Häusern trieb. Wie sich herausstellte, nachdem sich nun fast ganz Kasra versammelt hatte, soll sich wohl der erste Schreiber der Stadt an der Heilerin vergangen haben oder es zumindest probiert haben. Die Heilerin völlig aufgelöst und ihr Gefährte rasend vor Wut, forderte dieser den Schreiber zu einer Klärung mit dem Schwert auf! Trotz einiger Versuche des Schlichtens und das Ganze vielleicht mittels eines Gerichtsverfahrens zu klären, blieb es dabei - das Schwert sollte über Schuld oder Unschuld entscheiden! So wird nun der Gefährte der Heilerin, Leutnant der Stadtwache, gegen einen Kämpfer im Namen des Schreibers um die Ehre seiner Gefährtin kämpfen.

Montag, 2. April 2012

En'Kara - aber warum denn?

Zum zweiten Mal wurde nun das En'Kara Fest ausgerichtet im Sky über Kasra. Über zehn Tage wurde Programm für Vorlieben aller Art geboten und ein Aufwand wurde betrieben, der den Beteiligten alles abverlangte. Warum macht man so was?
Derzeit zieht der Emir der Oase der vier Palmen wieder mit dem Klingelbeutel um die Häuser. Man mag annehmen, dass es hier um die finanzielle Sicherung Südlands über Spenden eventueller Besucher des Festes ging, wenn man unbedingt immer schon mal mit einer Annahme falsch liegen wollte. Auch um das Ranking der Sims in der Suche geht es dabei nicht, obwohl das Fest im Sky über der Sim Kasra stattfand. Tut uns leid, wenn der Eindruck aufgekommen sein mag, aber wir haben nunmal keine andere Sim, auf der wir es machen könnten. Nein, man muss das Ganze von zwei Seiten sehen:

1.
Es wird viel gefeiert im deutschen Gor. Hier die Feier des x-jährigen Simbestehens, da eine Abschlussfeier vor bevorstehender Sim-Aufgabe, dort die Eröffnung einer neuen Sim... Sicher, den Jahrestag feiern wir auch. Zuletzt taten wir das aber im kleinen Kreis. En'Kara ist die heiligste Zeit in dem Gor, das wir in den Büchern kennenlernten. Wenn das nicht, was sollten wir als goreanische Charas dann feiern? Leider kam das Türen weiß streichen während der Wartehand als Beispiel auch zu kurz bei uns, weil wir zu der Zeit noch in der Organisation steckten und dafür schlicht keine Zeit hatten, aber auch das wäre wünschenswert gewesen. En'Kara zu feiern, ob mit uns im Sky, oder auf der eigenen Sim den Schilderungen Normans folgend zeigt, dass man versucht, die Welt, an der sich unser RP orientiert nachzuempfinden. Wir definieren unsere Sicht auf BTB nicht daran, ob mal wer eine ungewöhnliche Rolle spielt oder wer was tut, was zu dem Kodex seiner Kaste nicht passt. Exoten und den Tunichtgut wird es sicher auch auf Gor geben. Nein, wir versuchen, das Lebensgefühl nachzustellen und dazu gehört eben, die für Goreaner heilige Zeit zu erleben.

2.
Zum Anderen ist der Sinn des Festes, Interaktion aufzubauen. Die Gor-Karte in SL ist recht zerklüftet. Es ist zwar möglich, binnen 10 Minuten zu Fuß von Kasra in die Tahari zu reisen, aber es gibt keinen Landweg vom Vosk-Delta nach Lydius. Irgendwas stimmt da doch nicht? Ein solches Fest bietet die Grundlage, zusammen zu kommen und sich kennenzulernen. Ich selbst habe Leute aus einem Dorf kennengelernt, von dem ich bisher nicht mal wusste, dass es das gibt.
Deutschgor findet nicht mehr auf einer kleinen Zahl von Sims statt, die unter der Last ihrer Spieler bald zusammenbricht, sondern es ist in die Breite gegangen. Es gibt immer mehr und immer kleinere Gor-Gemeinden in SL. Das führt dazu, dass man sich aus den Augen verliert, dass die Gor-Gemeinde sich nicht mehr kennt. Die immer kleineren Gruppen sorgen dafür, dass das RP immer weniger Abwechslung bietet. Ein solches Fest sorgt dafür, dass man herausfindet, wo man mal einen Diplomaten hin schicken, wo man Schwerter einkaufen oder seine Rohstoffe verkaufen kann. Es ist wichtig, dass Goreaner immer mal wieder reisen, um das RP abwechslungsreich zu halten und nicht immer nur dieselben Avatare um sich zu sehen und genau dazu soll das Fest anregen.

Ich für meinen Teil sehe es nicht als das Monopol Südlands. Zwar gehe ich davon aus, dass wir auch nächstes Jahr wieder das En'Kara Fest ausrichten wollen, aber letztlich steht es doch jedem frei, die Se'Kara oder En'Var Messe abzuhalten, auf seiner Sim. Wir werden uns zeigen, es wäre sogar wünschenswert.

Eine traurige Erfahrung habe ich trotz Allem aber doch gemacht mit dem Fest.
Schon im Vorfeld haben wir im Organisationsrat darüber geredet, ob und zu welchen Wettbewerben Preise in L$ ausgerufen werden sollten. Die Frage stellte sich schon letztes Jahr. Damals wurde für das Kaissa-Turnier ein Preis ausgerufen, weil wir fürchteten, dass sonst niemand kommt. Das führte zu reger Teilnahme der Spieler der Gor-Gemeinde. Am letzten Tag des Turniers crashte sogar die Sim wegen der Überbevölkerung. Dieses Jahr entschieden wir uns vor derselben Frage stehend gegen Preise in L$. Diese Entscheidung wurde damit quittiert, dass es nicht einen Teilnehmer fürs Kaissa-Turnier gab und auch der Schwertkampf gelang nur deshalb, weil ein freundlicher Krieger in letzter Sekunde noch mal mächtig die Werbetrommel für uns rührte - danke dafür!

Ich frage mich an der Stelle, liebe Goreaner, wie stellt ihr euch das vor? Es wurde, wie bereits eingangs beschrieben ein mörderischer Aufwand für das Fest getrieben. Unter der Einschränkung, dass ein SL-Tag im Schnitt 3 bis 4 Stunden dauert, haben Leute tagelang für das Fest gearbeitet und diese Leute sollen dann auch noch Geld dafür stiften, dass ein Preis ausgerufen werden kann? Auf Deutsch: Sie sollen zahlen, damit andere Leute Spaß haben? Da stimmt doch was nicht, oder?
Natürlich könnte man die Spenden, die mit dem Fest herein gespült werden zur Deckung der Preise heranziehen. Die kennt man aber vorher nicht. Wenn es mies läuft, steht man also in der Gefahr, mit dieser Rechnung Minus zu machen.
Natürlich kann man sich sponsoren lassen. "En'Kara sponsored by Vigo", als Beispiel, ist es das, was ihr wollt?
Ich würde mir wünschen, dass sich die Gor-Gemeinde an dieser Stelle einmal zu ihrer Einstellung zu L$-Preisgeldern hinterfragt. Es kann nicht im Sinne des Erfinders sein, dass diejenigen, die für eine solche Veranstaltung arbeiten, noch ihr eigenes Portemonnaie öffnen müssen, damit wer kommt. Auch wenn L$ nur Kleinstbeträge in irdischer Währung sind, hier geht es ein Stück weit ums Prinzip. Ich werde mich auch beim nächsten En'Kara, von dem ich überzeugt bin, dass es wieder festlich ausgerichtet werden wird, mit aller Kraft gegen Preisgelder in L$ aussprechen.