Dienstag, 22. Februar 2011

Gefährtenschaft auf kasranisch

Trotz der Kriegstreiberei und der tiefen Trauer derzeit ohne Heimstein zu sein, muss das Leben ja weitergehen. Es war an der Zeit, dass Brad und ich unsere Gefährtenschaft erneuern.
Kasra einmal anders - ich schildere hier einen Teil des Abends, nicht ohne eine gewisse Ironie, weil wir weder die Sim für OOC erklärten, noch in den Gruppen dazu eingeladen haben.

Und weil unsere Gefährtenschaft inzwischen ins dritte Jahr geht.


Einmal im Jahr sieht er richtig edel aus. Ich musste dennoch kichern, als Brad in der ungewohnt edlen Kleidung vor mir stand - weisse Farbe mit gelben Stickereien, sogar ein Umhang. Nur seine ollen Handschuhe wollte er trotz intensivem Zureden nicht ausziehen.
Ich rollte nur die Augen und schubbste ihn zur Tür raus.

Irgendwer hatte den Innenhof von Kasras 'Oberstadt' aufwendig geschmückt.
Ein Teppich, ein Podest, eine Kiste .. und zwei Kerzen .. sogar Kissen für mögliche Gäste.
Der Aufwand rührte fast zu Tränen und wir setzten uns brav in die erste Reihe.

"Also hier sitzt man schon echt nett" meinte Brad und in diesem Moment kam auch schon der Regent durch das Tor und stellte sich dekorativ auf.
"Es ist jedes mal ein anderer, es wird nie langweilig mit dir" raunte ich Brad zu, als ich den Zeremonienmeister sah.

Der Regent schaute derweil in die Menge. Heute trug er zur Feier des Tages mal seine Kastenkleidung, also die Uniform von Kasras Krieger, die allesamt in der glohrreichen Armee dienen. Ich hielt ihm zugute, dass zumindest sein Schild tatsächlich poliert wirkte.

"Kommt da noch wer?" fragte er die Anwesenden und erntete ein gemeinschaftliches Schulterzucken. Ein Krieger nutzte grinsend die Gelegenheit und unterbrach seine Patrouille, er setzte sich strategisch aussen Richtung Tor, womöglich um Brad notfalls an der Flucht zu hindern.

Ich entdeckte den goldenen Kelch auf dem Podest und flüsterte Brad zu "und .. gleich nur NIPPEN" .. er grinste und fragte dann "wie oft machen wir das denn jetzt schon, Nasty, habe ich richtig gezählt?" Seine Stimme hatte den besonderen Klang und würde er schreiben können, hätte er wohl kein großes N für meinen Namen gewählt.
Natürlich beantwortete ich seine Frage nicht, Männer vergessen sowas immer, aber es ist ihnen peinlich und solche Trümpfe muss man einfach nutzen.

Der zeremonienmeisternde Regent räusperte ich kurz und murmelte "Naja, ich denke, wir fangen dann an. Erst einmal Tal, Bürger Kasras und Dank, dass ihr so zahlreich zu dritt seid ..". Eine nackte Sklavin drückte sich vor ihren Pflichten, rutschte schnell ins hinterste Eck und schaute dann interessiert zu.

"Wir haben uns heute hier versammelt zu Ehren des Wirtes. Ein Wirt ist etwas sehr Wichtiges für eine Stadt, wie Kasra .." was Brad sofort mit einem "Genau!" untermauerte. "Er hält die Moral hoch, bei Gästen und Bürgern."

Der Krieger Dorian ließ sich dann mit einem "Hört, hört!" vernehmen und ich nickt einfach mal, weil Nicken immer gut bei allen ankommt. Brad flüsterte noch "Keine Widerworte jetzt!" und der Regent fuhr mit seiner Rede fort.

"Und zur Ehre der Wirtin haben wir uns versammelt, die noch ein Bißchen mehr kann, als der Wirt: Sie kann Wirten den Kopf verdrehen." woraufhin Brad ihm fröhlich grinsend beipflichtete.
Ich schmunzelte einfach mal, weil Schmunzeln auch immer gut ankommt.
Mit seiner tiefen sonoren Stimme setzte dann unser Regent Teibar erneut an "Umso optimaler, wenn zwei solche Personen ihr Leben teilen."
Er kam dann eloquent zum Kern seiner Rede "Zumeist wird sowas vertraglich geregelt. Und, da man das hin und wieder auffrischen muss, sind wir hier."

Brad nickte, ich schmunzelte. Wobei mir dann einfiel, dass man es unter dem Schleier nicht sehen würde und ich ärgerte mich über die verpassten Chancen gut anzukommen.

"Wirt, erhebe Dich doch bitte." raunte Teibar zu meinem jetztigen und auch zukünftigen Gefährten, der auch gleich ruckartig aufstand.

"Ganz wichtig um einen Vertrag, wie den, der aus Tradition alleine schon zwischen euch besteht, zu verlängern ist, dass einem dessen Inhalt noch gewahr ist. Deswegen frage ich Dich ..." Brad zog eine Braue hoch "mich?" Mit einem deutlichen "jahaa" half ich ihm schnell wieder auf die Sprünge.

Teibar ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und fuhr fort "Ist Dir der Inhalt des einst geschlossenen Vertrages noch gewahr, Wirt?"
Mein Gefährte verarbeite diese Worte .. "Ähhh.. na ja .. ich denke so im Groben schon". Ich boxte gegen sein Bein und er fügte schnell an "jaja, ist er!"

"Ausgezeichnet. Würdest Du dann mit der Wirtin bitte die Plätze tauschen?"
"Nasty .. wir sollen Plätzchen tauschen." Ich schaute zu ihm, dann auf das Nachbarkissen "öh .. ist grad so warm, aber gut."
Wenn es uns nichts kostet sind Brad und ich sehr folgsame Bürger, wir tauschten in Ermangelung von Plätzchen die Sitzplätzchen.

Der Krieger Dorian hatte anscheinend Konzentrationsprobleme und betastete seine Nase.
"HALT" donnerte der Regent uns entgegen.
"Was?"
"Hä?"

"Brad hatte einen Stehplatz .." erklärte der Regent seinen Zwischenruf.
"ach .. " und ich ergänzte meinen Gefährten ".. er nimmt es aber ganz genau".
Im Hintergrund war leises Kichern zu hören und mich beschlich das Gefühl, als würde man diese Zeremonie hier nicht so wirklich ernst nehmen.
Mit den Worten "ich werde nicht wirklich größer dadurch, mein Regent" stand ich dann auf.

Aus dem Augenwinkel sah ich Teddy nebst Anhang hereinrauschen, sie schmetterte ein "Einspruch!" in den Hof während Brad noch darüber nachdachte, ob er sich nun setzen sollte und vor allem wo.
Unsere Sklavenhändlerin Teddy präzisierte derweil ihren Einspruch "Hier gibt es nix ohne dass ich dabei bin!", was der Regent mit einem undefinierbaren Blick bedachte.

"Bin da, Einspruch hinfällig" ergänzte Teddy und grinste.
"Nun, hast Du das Bimmeln nicht gehört, Lady?" fragte Teibar. Er ist Jungeselle, sonst hätte er den Termin gar nicht erst pünktlich begonnen, geschweige denn eine solche Frage gestellt.
"Mein Regent, eine Frau ist nicht fertig mit Anziehen nur weil es bimmelt" erwiderte Teddy und lies sich auf eines der Kissen nieder. "Und mein Nachbar hatte noch Arbeitskleidung an", ergänzte sie, um die Schuldenlast gleichmäßig zu verteilen.

Teibar schien sich zu sammeln und schaute dann wieder zu uns herüber "Wie ich sehe, habt ihr euch jetzt sortiert. Dann können wir ja weiter machen. Lady Nasty, Wirtin, ist auch Dir der Inhalt des vor langem abgeschlossenen Vertrages noch gewahr?"
"Sicher das" antworte ich pflichtgemäß "ICH habe ihn ja aufgesetzt"
Brad nickte dazu "Genau."

Teibar deutete auf die Schriftrolle, die ausgerollt vor ihm lag. "Ich habe es nur unterkreuzt", murmelte Brad noch und reckte seinen Kopf, um was zu erkennen.
"Dann bitte ich euch, sofern ihr euch wirklich, wirklich sicher seid, nun nach vorne zu treten und das Vertragswerk für ein weiteres Jahr zu unterschreiben."

Brad stand auf, ich hakte mich bei ihm ein und wir trotteten zum Regenten, der eine Feder bereit hielt. Im Hintergrund flüsterten Sklavinnen miteinander, warum denn eine von ihnen nackt sei und ich schätze die Aufmerksamkeit der männlichen Anwesenden haben wir in diesem Moment vollkommen verloren.
Irgendwer schniefte hinter uns und weil es recht dezent war, vermutete ich Teddy.

Inzwischen standen wir vor dem Podest und ich kletterte mit nackten Füßen auf die Kiste, die dort extra für mich bereitstand, damit ich noch was sehen konnte.
Brad starrte auf die Feder, welche Teibar uns entgegenhielt. "Is die für uns?", fragte er dann gleich.
"Ja. Damit schreibt es sich besser als mit den Fingernägeln" antwortete der Regent in seiner ihm typischen Art.
Ich versuchte Brad auch gleich zu bremsen "Keine Souveniers, denk an die Geschichte mit dem Tempel" raunte ich ihm noch schnell zu.

"Ich dachte das wäre ein Geschenk!?" meinte er grinsend.
"Nein, nein .. Die ist, Wirt, damit du an dieser Stelle unterzeichnest", dazu presste er seinen großen Finger auf das Blatt.
Brad nickte wissend und nahm die Feder, tupfte mit der Spitze auf seine Zunge und beugte sich umständlich über das Blatt. In aller Ruhe malte er einen kleinen Kelch als Unterschrift auf das Papier und betrachtete sein Werk kritisch.
Dann machte er noch einen Strich unter den Becher, damit er nicht runterfällt und reichte mir die Feder. "Glaube jetzt bist du dran" wozu der Regent zustimment nickte.

Ich lächelte, nahm die Feder .. klemmte meine Zunge in den Mundwinkel und unterschrieb in geschwungenen kunstvollen Lettern.
"huch ..", entfuhr es mir und ich änderte das Kleine N schnell noch in ein Großes.
Dann legte ich die Feder ab, woraufhin sich das Tuch auf dem Podest langsam einfärbte.

Teibar erhob erneut seine tiefe brummige Stimme "Nachdem der amtliche Teil abgeschlossen wäre, geht es nun ums Rituelle. Als Wiederholungstäter brauche ich euch ja nicht sagen, wie das mit dem Wein funktioniert", er schmunzelte dazu als würde da eine Überraschung im Kelch sein und machte eine einladende Geste.

Brad grinste breit "Auf den Teil freu ich mich immer am meisten", nahm den Kelch und darauf hin einen sehr großen Schluck.
"Nicht austrinken, Brad", konnte man Teddy hinter uns vernehmen.
"Uagh.... wassn da drin?" er schüttelte sich und reichte mir den Kelch. "Ka La Na" meinte der Regent, wozu man anmerken muss, dass beide nicht wissen wie Ka La Na schmeckt.
Ich setzte den Kelch an, stockte dann, als sich mein ungewohnter Schleier rot einfärbte. Na gut, hob ich ihn halt an, spreitzte den kleinen Finger vornehm ab NIPPTE mit einem Seitenblick auf Brad. "Gar nicht so einfach!" kommentierte er es.

Im Hintergrund war Tuscheln und Kichern zu vernehmen, scheinbar langweilten sich die Gäste und erzählten sich Anekdoten über unsere hohen Kasten.
Brad wartete bis ich getrunken hatte, beugte sich dann nach vorn in meine Richtung, schloss die Augen und formte seine Lippen zu einem dicken Kussmund.
Teddy schniefte dazu mit einem TRÖÖÖT lauthals in ein Taschentuch.
Ich machte dann noch ein kleines Bäuerchen, hob den Schleier erneut, um meinen roten Kalanamund auf seinen Pagamund zu pressen. Brad lunzte kurz mit einem Auge blieb tapfer stehen. "Er hat Recht, Lady .. Ihr dürft", der Regent nickte zu Brads Kussmund.

Wir küssten uns dann und küssten uns und hörten dann irgendwann auf uns zu küssen.


Es ging dann noch etwas weiter und ich glaube Brad hat die Feder doch nicht als Souvenier mitgenommen. Aber soviel Zeit habe ich nun auch nicht und das Interesse an der kleinen Geschichte möchte ich nicht überreizen.

Wie der Abend ausklang ist jedenfalls bei Dina und Georg nachzulesen.

1 Kommentar:

  1. /me räuspert sich...
    also, ich möchte hier doch festgehalten wissen, dass ich kein wie auch immer geartetes suven.. suv... andenken mitgenommen habe, ich sage das auch nur, damit nicht irgendwelche Forderungen für verloren gegangenes Stadteigentum an die Herberge herangetreten werden

    Brad.. der Wirt in Kasra und glücklicher Gefährte der Autorin

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