Freitag, 11. April 2014

Die falsche Weise (produktive?) Kritik anzubringen

Meist wird die Wirkung eines Blog-Eintrages für harmloser eingestuft, als sie im Endeffekt ist. "Ist ja nur ein Blogeintrag und ihr bestätigt doch eh selbst, was darin steht..." Man muss sich als Autor bewusst sein welche Verantwortungen man trägt, nicht nur was den eigenen Blog angeht, sondern auch erwähnte Personen und Gruppen in diesem Eintrag.

Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass man auf Granit beißt, sobald man anfängt eine Gruppe mehr oder minder zu beurteilen, besonders wenn es ein Blick von Außen ist und man vielleicht nicht jedes Detail kennt. Ganz nach dem Motto: „Willst du mich beurteilen, dann zieh dir meine Schuhe an und gehe den Weg, den ich gegangen bin.“

Umso schöner ist es auch noch, dass scheinbar gruppeninterne Probleme dadurch nach Außen getragen werden. Natürlich kann es in keiner Gruppe konstant gut laufen und auch in Kasra schleicht sich die Krise durch die Gassen. Dort, wo Menschen mit solch verschiedenen Motivationen aneinander prellen kann es nicht immer gut laufen. Aber muss man sich das zu nutze machen, die Probleme mit gefährlichem Halbwissen öffentlich zu machen? Ein Verständnis für diese Motivation Energie und Zeit darin zu verschwenden, um die Angelegenheiten anderer aufzuzählen, bleibt mir persönlich fremd. Besonders, wenn man sich als Gast ein paar Mal auf besagter Sim blicken lässt, ein oder zwei negative Beispiele sofort aufwiegt und es als gängiges Verhaltensmuster abstempelt.

Ich möchte mich nicht daran aufhalten, dass es – penibel betrachtet – als Rufmord gelten könnte. Letztendlich lesen solche Blogeinträge jedoch Menschen, die vielleicht nichts oder nur wage etwas mit der Gruppe zu tun haben und sie aus diesem Grund vielleicht in Zukunft meiden werden.

Meiner Meinung nach gleicht dieses Blogverhalten als unprofessionell. Niemand findet es toll, wenn die Gruppe dadurch vielleicht noch weiter hinunter gezogen wird, als es ohnehin schon der Fall sein will. Wir sind offen für Fragen, Anmerkungen, Kritik. Es aber hinterrücks öffentlich zu machen - und mag es auch auf den Erfahrungen ein oder zwei genervten Mitspielern der Gruppe selbst basieren – scheint mir der falsche Weg zu sein. Letztendlich muss man sich vorstellen, was wäre, wenn jemand den Spieß umdrehen würde? Würde man auf Verständnis stoßen?

Dass das ganze auch passiv passiert, indem man Ansätze und Versuche auf ein neues Miteinander sofort unter einer scheinbar besser wissenden Kritik wieder schlecht machen muss - wie gesagt, ohne überhaupt selbst in der Gruppe zu  spielen -, macht das ganze nicht besser. Es mag ja sein, dass es Kritikpunkte gibt, aber wie ich schon sagte, ein Blogeintrag ist wohl dabei der dümmste Weg dieses zu kommunizieren. Und ich kann mir andersherum sehr gut vorstellen, dass niemand gerne Blogeinträge von außenstehenden Personen über sich oder seine Gruppe ließt, die längerfristig nicht nur die Motivation auf Veränderungen einschränkt...


Wie viel Wahrheit an diesen Einträgen auch sein mag - es geht mir mehr um die Publizierung als verwerflicher Weg der Kommunikation.

7 Kommentare:

  1. Du schreibst mir aus der Seele.... sozusagen.

    Thor Tracer

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  2. Äh, nö. Blogs stellen per se die Meinung und Sichtweise eines Einzelnen dar. Darüber hinaus werden sie, auch gerade in SL Gor, schon fast traditionell zum Austragen von Schlammschachten verwendet und folglich meist mit einer Prise Salz genommen, vor allem wenn der Verfasser weithin bekannt und damit schon fast zwangsläufig nicht unumstritten ist.
    Ein Blogeintrag verletzt in erster Linie die persönliche Eitelkeit. Deutlich schädlicher sind die Buschtrommeln, vor allem weil sie nach dem Stille Post-Prinzip funktionieren und Gerüchte mit jeder Wiederholung größer werden, bzw. Darstellungen krasser - und man kann deulich schlechter darauf reagieren, oft gar nicht. Davon ab trommeln die im Regelfall schon lange, bevor vielleicht ein Blogeintrag eine Unstimmigkeit ersichtlich werden lässt.

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    1. Genau aus dem Grund schreibe ich gar keinen Blog mehr, auch nicht solche die nur den Vortlauf Isabells Geschichte erzählen.

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  3. Anders sueht es aber aus wenn die Einschätzung der Gruppe von Gruppenmizgliedern bestätigt wird in dem Fall wird der Schreiber dann wohl Recht haben. Und im Grunde wärs mal gut nicht zu heulen sondern über das Geschriebene nachzudenken und zu überlegen ob man es so genau noch mal machen würde als Gruppe

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  4. Devlin :
    ich finde sowieso, dass in Blogs, welche speziell nach goreanischen Städten oder Gruppen benannt sind oder überhaupt die ganze Sim betreffen, egal was dort gespielt wird, auch ausschliesslich IC- Dinge reingehören, damit interessierte Mitspieler wissen, was aktuell IC gerade los ist, wie man sich einbinden kann usw. Persönliche Ansichten über andere Sims, Gruppen und Spieler gehören da einfach nicht rein, sind einseitige Darstellungen und auch eh irrelevant fürs RP. Und jeder halbwegs vernünftige/erwachsene Mensch/Spieler wird auch nichts auf verbreitetes Halbwissen geben, ohne sich sein eigenes Bild gemacht zu haben. Und der Rest? Der war ja eh nicht da und liest nur. Wenn er wirklich interessiert ist, kommt er zum Spielen und macht sich sein eigenes Bild. Dann gibt es eben auch die Blogs von einzelnen Personen, Zastas, Isabells, Barts usw....und sicher dürfen da auch persönliche Ansichten, Meinungen, Darstellungen der jeweiligen Person hinein. Nur darf der Leser das nur eben als solche sehen, was es ist, persönlich Einschätzung halt.

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  5. Meinungsfreiheit hin oder her. Ich habe den Blog geschrieben, nachdem Kasra zweimal direkt und einmal indirekt in ein Licht gerückt wurde, das mir als Spielerin auf der Sim weh tut. Keiner kann mir erzählen, dass er die Finger still halten kann, wenn man versucht den Ruf einer Stadt und die Situation einer solchen zu verbessern und einem dann öffentlich ins Gesicht geschlagen wird.
    Wer meinen Post als "rumheulen" abstempelt, hat den Appell nicht verstanden. Und ich kann mich nur wiederholen: Es geht nicht um's Recht haben oder sich rechtfertigen, sondern um die Art und Weise, wie man jemandem die Kritik ins Gesicht klatscht - eine öffentliche Ohrfeige tut eben dreimal mehr weh als im privaten Gespräch.

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    1. Natürlich tut die "öffentliche Ohrfeige" subjektiv mehr weh, vor allem, weil man sie nicht ignorieren oder einfach mal eben so abtun kann. Ich kann dir jedoch versichern, dass der Ruf von Gor-Sims, vor allem der Ruf der aktuell noch halbwegs frequentierten, nicht hauptsächlich in Blogs abgehandelt wird, sondern in IMs, Konfis, Gruppenchats, TS, Skype und ähnlichem.
      Schaue dir mal die typische Fluktuation an, dann berechne etwa die Hälfte der Abgänge als mit irgendetwas nicht zufrieden und ohne Aussicht auf Behebung, füge das übliche "Simbashing" gegen "Abtrünnige" und Wiederkehrer hinzu und dann überlege mal, worin das eigentliche Problem besteht.
      Es gäbe vermutlich viel weniger Zank, sowohl offen wie auch im Verborgenen, wenn nicht so gut wie jeder felsenfest davon überzeugt wäre, er und das, was er tut, wäre unglaublich wichtig - ein Jahrmarkt der verletzten Eitelkeiten.

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