Ich war nach langer Reise - mein Herr hatte mich zum Training vorgeschickt - war ich endlich wieder in Kasra zurück. Es hatte sich viel verändert. Mein Herr, der Hauptmann von Kasra, war in ein neues Zimmer gezogen und hatte sich so ein blondes, bleiches Ding gekauft, die sogar noch kratzbürstiger sein kann, als Dina. Und Dina ist schon supergut im Kratzbürsten. Aber dies ist eine andere Geschichte…
Ich war also zurück in Kasra und einer meiner ersten Aufträge führte mich zur Töpferin am anderen Flussufer. Ich sollte neue Pagakrüge für meinen Herrn zu kaufen. Die Händlerin war übrigens auch irgendwie kratzbürstig drauf, nachdem ich sie gefragt hatte, was denn der beste Krug sei, den sie habe. Irgendwie ging sie da in die Luft und brabbelte was davon, dass ihre komplette Ware nur allerbeste Ware sei. Ihre Laune verbesserte sich irgendwie auch nicht, als ich freundlich fragte, warum sie denn nichts aus Silber habe, schliesslich wollte mein Herr ja schicke neue Krüge.
Wir standen also bei den Waren, da traten auf einmal aus den Gebüschen ein paar Walfrauen hervor, wie wir sie nennen. Andere sagen Panthermädchen zu ihnen. Ich erschrak darüber, dass ich versehentlich einen Teller runterwarf, als ich rücklings gegen den Töpferstand rammte. Ja, auch dies trug nicht zur Freude der Töpferin bei. Genauso wenig, dass diese Waldfrauen Waffen auf uns gerichtet hatten. Sie forderten nicht weiter als mich. MICH!
Der Mann der Töpferin, der hinzugekommen war, schob mich zu den Waldfrauen rüber. Dabei ließ er mehr oder weniger süffisant die Worte über die Lippen, dass ich damit schließlich ehrbare Freie retten würde. Er wäre aber im Gegenzug auch so nett, jemand in Kasra Bescheid zu geben, dass die Waldfrauen mich mitgenommen hätten. Super! Da stand ich also nun bei diesen Waldfrauen, die mich mit sich schleppten.
Nach langer Reise durch den Wald - meiner wunderbaren Seide tat dies sicher nicht sonderlich gut - kamen wir am Lager der Waldfrauen wieder so. Die Anführerin sagte, ich solle mich hinsetzen, was ich dann auch tat. Sie setzte sich zu mir und fragte mich, ob ich hungrig oder durstig sei. Ich verneinte, weil ich es komisch fand, dass sie so umsorgend sprach. Dann geschah das wundersame: Die Waldfrau fragte mich, ob ich gerne Kajira sei. Und ob ich nicht die Fesseln ablegen wolle. Sie bot mir mehr oder weniger an, im Wald mit ihnen zu Hausen - als Freie.
Als ich ihr sagte, dass ich gern Kajira sei, fand sie das weniger lustig und sie wurde sogar kratzbürstig, als ich sie fragte, ob sie denn noch das Feuer gespürt habe. Sie ging dabei richtig auf die Palme und sagte, wenn ich das noch mal fragen würde, sie mir Feuer machen täte. Dann verschwand sie und ließ mich bei den anderen Waldfrauen zurück. Die diskutierten kurz und befanden dann, dass sie heut mal eine gute Tat vollbringen wollten. Gesagt. Getan! Sie schafften mich bis vor die Tore Kasras zurück, wo man mich gehen ließ.
Tja, das war's auch schon, was sich so zugetragen hatte. Eine moderne Form der Waldfrauen, Nachwuchs zu akquirieren…
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