Donnerstag, 22. März 2012

Impressionen vom En'Kara-Markt

Vögel zwitscherten, und erster Lärm drang dumpf von aussen durch die dicken Tücher des Zeltes.
Nasty räkelte sich .. schmatzte und streckte ihre Glieder verschlafen in alle Richtungen aus. Unwillig und wie in Zeitlupe schlug sie die Augen auf. "Bei den Priesterkönigen, es kann nicht schon wieder morgen sein", murmelte sie träge.
Sie rollte sich forsch auf die Seite und damit aus dem Bett, welches sie langsam als ihre Sänfte wiedererkannte, in der sie bereits die gesamte Reise verbracht hatte .. abgestellt in einem mehr oder minder leeren Zelt.

Nachdem sie weiter fünf Ehn, flach ausgestreckt auf einem dünnen Zierteppich, vor sich hin döste, siegte der Wunsch nach Bequemlichkeit, den sie nur mit dem Kompromis verwirklichen konnte, .. aufzustehen. Sie tat es, noch immer verschlafen .. und wankte leicht.
Sie wankte ständig in den letzten Tagen, das Schaukeln der Sänfte übertrug sich nämlich auf ihren zierlichen Körper wie nach eine Bootsfahrt über leichten Wellengang, wenn man längst wieder an Land steht.

Die Regentin frösteltet in ihrer dünnen, eher für das südlicher gelegene Kasra ausgerichteten Schlafkleidung und nickte ihrer heraneilenden Leibsklavin stumm und finster zu. Kälte beeinträchtigt ihr Wohlbefinden äusserst negativ.
Seufzend streckte sie dennoch ihre Arme von sich, lies sich entkleiden und waschen. Eine zweite Sklavin eilte mit einem Spiegel herbei und Nasty besah sich während der Waschung sehr zufrieden. So zufrieden, dass sie von einer Bestrafung wegen dem fehlenden Feuer in dem Zelt absehen wollte. Sie war endlich zu der herangereiften freien Frau geworden, die sie schon immer meinte werden zu müssen.

Dezent parfümiert und erneut bekleidet, scheuchte sie die Sklavinnen fort und die nächste herein. Sie lächelte zufrieden, als diese hereinhuschte und dabei vorsichtig etwas in den Händen balancierte. Auch die Sklavin lächelte, was Nasty wiederum ärgerte.
Diese Sklavin nannte sie 'Bringschuld' und sie hatte sie erst kürzlich in einer Herberge erworben, weil sie ihr morgens nicht rechtzeitig Frühstück brachte. Fortan bekam sie bei ihr die Aufgabe, egal wo Nasty morgens auch erwachen sollte, ihr zuallerst einen Schwarzen Wein zu bringen. Bezahlen konnte und durfte sie ihn nie, sie durfte nur damit wuchern, dass er für die Regentin von Kasra sei.

'Irgendwo muss sie etwas gehortet haben', rätzelte Nasty halbherzig und lächelte verkniffen zur Sklavin, während sie die Schale mit dem edlen Getränkes nach einer übertrieben langatmigen Zeremonie von Bringschuld an sich nahm. Nasty wusste nicht mal, was sie mit der Sklavin machen würde, bekäme sie eines morgens keinen Schwarzen Wein, sie vetraute ganz auf ihre Spontanität und darauf, dass es morgens meist kalt ist.

Das heisse Getränk tat ihr einfach gut und mit der wärmenden Schale in ihre Händen trat sie vorsichtig spähend, barfuß und unbeschleiert, vor das Zelt. Dort waren nur zwei Wachen mit dem Rücken abgekehrt von ihr. Sie setzte ihre blossen Füße in das vom Morgentau benetzte Gras und nahm einen kräftigen Schluck des belebenden Weines.

Sie schloss die Augen und zog die Morgenluft in sich ein - kalt und frisch war sie, das Vogelgezwitscher wurde lauter und intensiver. In der Ferne konnte Nasty hören, wie andere Zelte erwachten, wie sich der Markt langsam für den heutigen Tag rüstete. ... LEBEN
Ein erster Sonnenstrahl trat über das Gebirge und traf sie vorwitzig wärmend im unbeschleierten Gesicht. Nasty blinzelte ins Licht und trat einen Schritt zurück unter das Zelt .. ihre Augen spähten ein letztes mal über den Markt, dann zog sie sich zurück in ihr vorübergehendes Heim und scheuchte die Sklavinnen zur Arbeit.


"Wenn du es baust, wird er kommen", irgendwie passt das wieder

Ein Teil des Marktes

Ein Teil des Jahrmarktes

Ein Teil der Spiele

Ein Teil der Werbung

Ein Viertel Wodka

... "und dann gaaaaaaanz langsam abstreifen"


En'Kara - Gor-Wiki fasst das folgend schlicht zusammen:

'Der Markt von En'Kara ist der erste der jährlich vier großen Jahrmärkte im Sardargebirge. Auf dem Markt von En'Kara finden neben dem Handel mit Waren und Sklaven auch diverse Wettkämpfe statt. Nach den Gesetzen der Priesterkönige muss jeder Goreaner, Mann oder Frau, einmal in seinem Leben eine Reise zu diesem Markt unternehmen. Während des Marktes darf niemand zum Sklaven gemacht werden, allerdings werden viele Karavanen auf der Reise dorthin überfallen.'

Gor ist harsch, wissen wir ja ;-))
Worum es mir bei der ganzen Veranstaltung geht, ist .. bleibt ein paar Tage auf dem Markt, bewohnt ein Zelt und nutzt die Zeit auch zum Leben, Schauen und Knüpfen von Kontakten. Meist scheitert sowas nicht am Willen, sondern an gemeinsamen Zeitfenstern.

Heute Abend ist Kastentreffen am Sadar, jeder ist eingeladen und hoffentlich werden viele Kasten vertreten sehen.

Die Baumeister werden da sein.

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