Dienstag, 22. Mai 2012

100 Tage

Eine neue Regierung bemisst man gern an den ersten 100 Tagen.
Auch wenn diese in dem Fall in der zweiten Amtszeit liegen, so ist es dennoch ein guter Zeitraum für ein Resume meinerseits ... und nicht nur über Politik.

Vorausschicken möchte ich, dass ich ganz prima fünf Jahre ohne eine 'Führungsposition' im Rollenspiel auskam, auch wenn ich hier und da mal aushelfen musste.
Diese 'Aushilfen' waren aber nie ich, und so hatte ich keine Freude daran und tat nur das Nötigste. Zu dieser Zeit eine gute Entscheidung, denn der kleine Rat lenkte die verschlafene Stadt locker nebenbei.

Diesmal war es jedoch anders. Ich durfte ich sein, und ich wollte die Regierungsmacht haben, um Kasra neuen Antrieb zu geben, die Stadt neu zu beleben und sie aus der Isolation zu lösen - an der ich zuvor ja nicht unschuldig war.
Es brauchte keine 100 Tage, um das zu erreichen, auch wenn ich mit den Ergebnissen der Diplomatie noch nicht zufrieden bin .. Kasra ist derzeit ein gern gesehener Gast und empfängt auch seinerseits wieder mehr Besucher in seinen Mauern.

Prunksucht

In der Stadt selbst ist jeden Tag irgendetwas los und es ist schon schwer den Überblick zu behalten, auch wenn nun das meiste bei mir zusammenläuft.
Derzeit ist es zum Beispiel sehr politiklastig in Kasra. Aber es gibt immer wieder irgendwelche Schwerpunkte, die uns beschäftigen.
Und manchmal kommt Kasra mir vor wie dieses kleine gallische Dorf .. und weniger wie das bürokratische Amtshaus. Wir sind streitlustig .. sehr streitlustig untereinander. Aber wenn man uns was will, dann halten wir zusammen - so zumindest mein Eindruck.

Aber zurück zum Thema. Im Vergleich zu den bisherigen Regenten von Kasra arbeite ich am äusserten Limit mit meinen Befugnissen und versuche dem Amt des Regenten, also auch mir, mehr Respekt, Einfluss und Glanz zu verleihen.

Ob dieser Stil nun der Richtige ist, wird erst eine neue Wahl zeigen, bei der es auch wieder etwas zu wählen gibt. Derzeit verhält sich der Rat jedenfalls auffällig still, was gut und schlecht sein kann.
Meinem authoritärem Führungsstil stelle ich gegenüber, dass ich fast immer für alle erreichbar bin und man nie länger vor meiner Tür warten muss, als ich zum Anlegen des Schleiers benötige. Allerdings ist meine Geduld dann auch begrenzt .. wird es mir zuviel, schmeisse ich sie raus.

Ansonsten hatte ich soviel Rollenspiel in den 100 Tagen, wie nie zuvor. Dank meines Ausrasters Anfang des Jahres und strenger Fürsorge eines Freundes auch eine andere Einstellung zum zweiten Leben gewonnen. "Noch mehr Rollenspiel" kichert sie zu besagtem Freund und grinst.
Hach, ich schweife wieder ab. Eigentlich schreibe ich hier nur, weil mich der oberste Schriftgelehrte ins Bett nötigte .. also mir Erholung verschrieb. Sollte das jetzt zweideutig sein, es war SCHLAF gemeint.

Aus diesem Grund ist der Blog von meiner Seite auch so vernachlässigt. Ich komme einfach nicht mehr zum Schreiben, dabei hätte ich mal Geschichten genug.
Dann habe ich mir auch noch dieses ... dieses .. Ding gekauft, die Sklavin der Heilerin. So ein 'Erster Hilfe Kasten' in ständiger Begleitung, eine wirklich gute Geldanlage.
Es dauerte nicht lange und es war klar, welchen Namen sie bei mir tragen würde. Delen - abgeleitet von einem Wort, das auf Verführung hinausläuft ... ob sie erste Hilfe leisten kann, weiss ich bis heute nicht oder hab's vergessen.

Am Gutshof, wo sonst

Delen nimmt Maß für eine neue Robe

Delen lehrte mich so manches über Sklavinnen, aber vor allem wie schön Rollenspiel mit Vierzeiler ist. Ich genieße jeden Moment mit ihr. Hab ich mal den Eindruck, ich würde sie formen .. so scheint grad diese Tür sich zu öffnen.
Wir haben dann und wann unser eigenes Zeitfenster dafür, am Abend bleibt keine Zeit.

Dann ist da noch die Suche nach einem Gefährten, ein wundervolles Rollenspiel, ist doch der Zukünftige ein Heimsteinfremder - Richter Nem aus Jorts Fähre. Ein Gefährte, wie Nasty sich ihn nur wünschen kann. Charmant, gebildet und er stellt sich jeder Herausforderung entgegen. Noch nie zuvor erfuhr sie diese Aufmerksamkeit.
Gut, Wilbur könnte jeden toppen, aber den kann ich ja schlecht als Gefährten nehmen.

Das bringt mich zu meinem Ziel der Regentschaft.
Am Ende werde ich überflüssig sein und auf der Bank am Gutshof sitzen. Einen Kelch Ramos in der Hand, Trauben und Käse auf dem Tisch .. Wilbur braut etwas Met, warum auch immer und Delen bietet in der aufgehenden Sonne die perfekte Dekoration.
Nem wird mir aus dem Südlandbotenmädchen vorlesen, während Cherrim ihm Trauben zwischen die Lippen schiebt.
Ich werde nur die Hälfte von seinem Genuschel verstehen und die Hand schützend vor das Sonnenlicht halten ... denn dort kommt ein Bote aus Kasra. Vermutlich wegen dem neuen Bauprojekt.

Ich habe mich verändert .. dann und wann trage ich sogar Schuhe.

3 Kommentare:

  1. "..Derzeit verhält sich der Rat jedenfalls auffällig still, was gut und schlecht sein kann.
    Meinem authoritärem Führungsstil.."

    Der Rat ist bei einer Diktatur wohl eher nur eine Art schmückendes Beiwerk oder Tarnung ^^.

    AntwortenLöschen
  2. Eine Diktatur verkörpere ich in deinen Augen?

    Sowas ist laut Verfassung nicht vorgesehen.
    Aber einem Ubar können wir uns unterwerfen bzw. folgen .. oder einer Ubara.

    Davon ab reicht es nicht aus, die zwei Bröckchen aus meinem Text gegenüberzustellen.
    Meinem Führungsstil stelle ich schließlich auch etwas entgegen und der Rat ist beileibe nicht entmachtet. Im Gegenteil, urteilt er doch in 10 Wochen über die vergangenen 12 Wochen ;-) ... Dein Herr musste sich dem nie stellen und ich selbst agiere innerhalb meiner Befugnisse.

    Desweiteren akteptiere ich die Rolle der Bösen bei dem Spiel überhaupt nicht. Wenn man mir bei einem Wasserrohrbruch sagt, dass man in drei Tagen eine Termin findet, das Problem anzugehen, dann suche ich mir einen anderen Klemptner.
    Nichts anderes war es, als die Kaste sich von einem gewissen Rarius belatschern ließ, die eigene Kompentenz und Machtbefugnis den Befürfnissen der Aufgabe überzuordnen und untätig zu bleiben.

    Nicht absichtlich untätig, oh nein .. aber eben in völliger Vergessenheit, was ihre Prioritäten sind.
    Nach zwei untätigen Tagen wären drei weitere verstrichen. Ginge es nicht aktuell um das Leben der Regentin, um MEIN LEBEN, wäre das vielleicht ein akzeptabler Zeitraum gewesen.

    Luc habe ich schon vor drei Monaten gesagt, dass ich entweder seine Klinge oder seinen Rücktritt erwarte, du warst dabei, glaube ich. Ich habe es bewusst übersehen, dass ich nie eine Antwort bekam - weil mir Luc auch einfach zu wichtig war. Jeder andere wäre am Morgen nach dem Putschversuch still und leise oder mit großem Aufwand hingerichtet worden.

    Es machte es auch nicht einfacher, dass er aus der Wache 'ausgetreten' ist. Ich akzeptiere das wiederum aus genannten Gründen. Jeden anderen hätte ich nach deinem Schreiben aus der Stadt jagen müssen. Ein Deserteur wird nun von Dorian als 'Luc der Ehrenhafte' vorgestellt.

    Glaubts du, es ist eine Freude gegen diesen Wahnsinn anzugehen, Cassia? Luc ist kein Kollateralschaden, er hat bei akuter Bedrohung versagt wie sein Stellvertreter. Diesen hätte ich übrigens zu jeder Zeit degradieren können. Die Freistellung des Offizierskorps ist also keine Tritt vor das falsche Schienbein.

    Ich erwarte gelassen das Urteil der Geschichte, Cassia. ... Derweil werde ich jede Stimmungsmache als das entlaven, was es ist.

    AntwortenLöschen
  3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen