Liebes Tagebuch,
jetzt kann ich mich nicht mehr beim Regenten einschleimen, indem ich ihm freudig meine Stimme gebe. Die Wahl ist wegen der Aufarbeitung der Geschehnisse um eine Hand verschoben worden und meine Verhandlung bereits heute.
Von Hochverrat hat man scheinbar abgesehen, vermutlich fiel auf, dass ich nicht sehr hoch bin und auch niemanden etwas verraten habe?
Vielleicht billigt man mir auch mildernde Umstände zu, weil ich die beiden Steine soweit schleppen musste.
Die Anklage lautet nun nur noch auf Diebstahl und wie mir zu Ohren kam, scheint auch hier wieder die Rote Kaste treibende Kraft zu sein.
Der Richter ist jedenfalls Harold, ein dicker kleiner Mann, der sich nicht die Sandalen binden kann - so wurde mir zumindest erzählt. Verstehen kann man ihn auch nicht, er spricht einen mir sehr fremden Dialekt.
Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich mit ihm umgehen soll. Gebe ich die keuche freie Frau, wie es so meine Art ist?
*wischt sich dann die Lachtränen weg*
Oder mache ich ihm schöne Augen, auf die Gefahr hin, das er mich versklaven lässt um meiner habhaft zu werden?
Wenn ich Glück im Unglück habe, dann werde ich nackt oder halbnackt dem Gericht zugeführt. Dann verliert er das Interesse, weil ich flach bin wie ein Brett, das würde dann vermutlich 'nur' Auspeitschen als Strafe mit sich ziehen.
Da ich in der Herberge ja auch dann und wann bediene, wird er mir sicher meine Hände lassen, wäre ja doof sonst, oder?
Ich könnte dann auch keine Fischsuppe mehr kochen, und welcher Feinschmecker mit einem Minimum an Verstand könnte das verantworten?
Diebesbrand wäre auch noch eine mögliche Strafe, also sollte ich ihm möglichst oft meine Gesicht zuwenden, damit er sich an der Makellosigkeit erfreuen kann und meine natürliche Schönheit nicht zerstören mag.
Hmm .. aber wenn ich so flach bin, wird er denn dann Gefallen am Peitschen finden? Wenn ich in Ketten am Pfahl hänge wie ein nasses Tuch?
Verstehe einer die Männer ...
Ich könnte ihn vor der Verhandlung versuchen zu bestechen.
Ihm etwas bieten, das er für Geld in Kasra nicht kaufen kann.
Ja, das ist gut .. das mache ich.
Ich werde ihm ein Abendessen versprechen, einen großen Teller mit blutig gegrilltem ..
FLEISCH
Deine Analyse scheint zutreffend soweit. Doch denke auch daran, dass es verschiedene Lager in der Stadt gibt. Und ein nicht geringer Teil dieser anderen Lager steht dir Rückendeckung gebend hinter, und auch, dich offensiv verteidigend, vor dir.
AntwortenLöschen/ironie on
Nur Fleisch in Kasra zu kredenzen, das könnte wahrlich Höchstverrat sein.
/ironie off
Luc sagt:
AntwortenLöschenGroß und unsterblich werden Volkshelden immer nur dann, wenn sie Gutes tun und dafür böse behandelt werden. Außerdem gehts da eh nur um Diebstahl und um nix Politisches *winkt ab*, das hat überhaupt nichts mit Politik zu tun, das ist ganz normale Strafverfolgung wie gegen jeden anderen auch, der einen Diebstahl gestanden hat, das wird von den durch bestmmte Subjekte aufgewiegelten Bürgern alles viel zu hoch gehängt und fehlinterpretiert...
Freiheit für die Wirtin...Freiheit für die Wirtin... *packt das Demonstrationsplakat schnell weg und grinst den Hauptmann an*
AntwortenLöschenLuc sagt:
AntwortenLöschenWer sich "offensiv verteidigend" vor beschuldigte und geständige potenzielle Kriminelle stellt und sich damit in aufwieglerischer Weise gegen das Rechtssystem der Stadt Kasra stellt sowie durch Agitation die öffentliche Sicherheit gefährdet und beschuldigte, geständige Kriminelle der Beurteilung durch das Rechtssystem der Stadt Kasra entziehen will, macht sich eines Verbrechens gegen den Heimstein schuldig, das entsprechenden der Strafprozessordnung der Stadt Kasra geahndet wird.
Wer noch nicht verurteilt wurde, auch wenn er geständig ist, ist noch immer als unschuldig anzusehen.
AntwortenLöschenUnd wer will es einem Freien verübeln, wenn er einen Unschuldigen seines Heimsteins verteidigt?
Denkt auch daran: Nicht alles was Recht ist ist richtig. Und nicht alles was richtig ist Recht.